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Auch der Bundespräsident sandte Jubiläumswünsche

Von Hans-Erdmann Gringer 10.01.2007, 16:52

Bad Dürrenberg/MZ. - Und die Jubilarin ist damit die älteste Bürgerin im Landkreis Merseburg-Querfurt.

Viele Gratulanten waren gekommen, um mit großer Hochachtung und Ehrfurcht die Dame zu beglückwünschen und ihr die Hand zu schütteln. Ein Gläschen Sekt verschmähte sie dabei nicht. Enkelsohn Hartmut, inzwischen auch schon 50 Jahre alt, kommt regelmäßig und war zum Geburtstag mit seiner Schwester Christine und Tochter Sandra vorbeigekommen, um mit der Oma zu feiern. Sogar Schreiben von Bundespräsident Horst Köhler und Sachsen-Anhalts Regierungschef Wolfgang Böhmer hatten den Weg zur Jubilarin in die Salzstadt gefunden. Neben der stellvertretenden Bürgermeisterin Elke Eckardt und ASB-Heimleiterin Kathrin Damm waren auch die Heimbewohner zum gemeinsamen Kaffeetrinken erschienen.

In Döllnitz geboren, zog Ida Zocher in ihrer Jugend nach Atzendorf, um dort "in Stellung" bei einem Bauern zu arbeiten. Hartes Tagewerk in Haus, Stall und auf dem Feld bis spät in die Nacht, jedoch nur ein kärglicher Lohn waren ihr dafür vergönnt. Aber im Ort lernte sie auch ihren Mann Hermann kennen und lieben, der bei der Eisenbahn im Geiseltal beschäftigt war. Sie waren viele Jahre glücklich, bis er 1967 starb. Auch ihre drei Kinder hat sie überlebt. Von ihren insgesamt fünf Geschwistern lebt noch eine Schwester.

Viele Jahre wohnte sie noch allein und hatte ihren Haushalt im Griff. Doch dann wollte es nicht mehr so richtig gehen. Sie zog 1999 ins Pflegeheim in die Salzstadt um und fühlt sich hier sichtlich wohl, wie Schwester Kerstin bestätigt, die sie seither betreut.

Sie kümmert sich mit den Helfern aufopferungsvoll um die Dame mit dem weißen Haar, die zwar große Sorgen mit den Augen hat, für ihr Leben aber gern singt, Gedichte noch auswendig kann, viel von der Vergangenheit erzählt und sich gern vorlesen lässt. Mit ihrer Gehbank hält sie sich auch im Zimmer noch etwas fit und beteiligt sich noch oft an Gedächtnisübungen.