Angebliche Nachtflüge mit Flüchtlingen: Angebliche Nachtflüge mit Flüchtlingen: Rechte streuen Verschwörungstheorien

Merseburg - Regionalflughäfen haben aktuell Konjunktur, wenn auch als Gegenstand von Gerüchten mit erkennbarem Einschlag zu Verschwörungstheorien. Sie kommen aus flüchtlingsfeindlichen Kreisen. Das Schema ist immer ähnlich: Jemand habe beobachtet, dass auf einem Flugplatz nachts Maschinen mit vielen Flüchtlingen angekommen sind, die per Bus weitertransportiert worden sind.

In sozialen Netzwerken verbreiten sich diese Meldungen. Nach Altenburg und Cochstedt kamen solche Gerüchte nun auch für Merseburg auf. So behauptete etwa der Braunsbedraer AfD-Stadtrat Marcel Wald auf Facebook, auch adressiert an die MZ, dass in Merseburg mit Hilfe der Bundeswehr Flüchtlinge eingeschleust werden.

„Das kann ich ausschließen“, sagt dazu Eberhard Luger, Vorsitzender des Merseburger Luftsportvereins, der den Sonderlandeplatz betreibt. Dort werde nur im Hellen geflogen. „Einen Nachtflugbetrieb gibt es nicht.“ Er sieht für größere Maschinen ein praktisches Problem.

Die könnten auf der kurzen Bahn wohl landen, aber nicht mehr starten. Auch dem Saalekreis sind weder nächtliche Flugbewegungen noch entsprechende Neuankünfte von Flüchtlingen bekannt. Er weist zudem daraufhin, dass der Bund seit 18. März sogar die Aufnahmen von Flüchtlingen aus dem Resettlement-Programm ausgesetzt habe.

Wald war für Nachfragen nicht erreichbar. Auch die Gerüchte um Cochstedt und Altenburg erwiesen sich als haltlos. Wobei es am thüringischen Flughafen zumindest Aktivitäten gab: Dort richtet VW gerade ein Lager für sein Werk in Zwickau ein. (mz)