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Zwei Tote in Magdeburg Erschreckende Details zu Tatwaffe/Täter und Tat: So geht es den drei verletzten Kindern

Nach dem blutigen Familienstreit in Magdeburg sitzt der tatverdächtige 18-Jährige in Haft. Zudem gibt es weitere Hinweise zur Tat. Was bislang bekannt ist.

Von Ivar Lüthe und Sebastian Rose Aktualisiert: 07.03.2024, 13:12
Am Sonntag ist es zu einem tödlichen Streit in Magdeburg gekommen.
Am Sonntag ist es zu einem tödlichen Streit in Magdeburg gekommen. Foto: Thomas Schulz

Magdeburg - Nach dem eskalierten Familienstreit am Sonntag (3. März 2024), bei dem ein neunjähriger Junge und eine 42 Jahre alte Frau ums Leben gekommen sind, ist der tatverdächtige 18-Jährige am Montag (4. März 2024) dem Haftrichter vorgeführt worden. Erschreckende Details kommen ans Licht.

 
In Magdeburg sind am frühen Sonntagmorgen zwei Menschen getötet worden. Die Polizei berichtet über den aktuellen Stand der Ermittlungen. (Video: Thomas Schulz)

Auch Tage nach der Tat herrscht noch Unklarheit über das Motiv. Der tatverdächtige 18-Jährige, der noch am Sonntag von der Polizei in Tatortnähe festgestellt und vorläufig festgenommen wurde, ist an diesem Montag dem Haftrichter vorgeführt worden. Die zuständige Richterin verkündete gegen den Beschuldigten einen sogenannten Untersuchungshaftbefehl wegen des Verdachts des Totschlags. Der mutmaßliche Täter wurde laut Polizei in eine Jugendanstalt gebracht.

Noch am Sonntag gab es eine erste Vernehmung. Ob er sich dabei zu der Tat eingelassen hat, dazu gab es zunächst keine Informationen.

Mutmaßlicher Täter in Magdeburg greift Mutter und Geschwister an: So geht es den Überlebenden

Der Beschuldigte und die Opfer haben einen aserbaidschanischen Hintergrund, verfügen aber sowohl über die türkische als auch die russische Staatsbürgerschaft, heißt es von Seiten der Polizei.

Die drei bei einem eskalierten Familienstreit schwer verletzten Jugendlichen werden weiterhin in der Universitätsklinik sowie im städtischen Klinikum Magdeburg stationär behandelt. Bei allen drei Verletzten, ein 17-jähriger Junge sowie zwei Mädchen im Alter von 13 und 15 Jahren, bestehe allerdings keine Lebensgefahr, erklärte eine Sprecherin der Polizeiinspektion Magdeburg am Mittwoch auf Nachfrage.

Nach Recherchen der Volksstimme soll mindestens eines der Opfer eine Vielzahl an Stichen aufweisen. Der mutmaßliche Täter habe seine Mutter und seinen Bruder getötet und habe seine anderen drei Geschwister in einer Art Blutrausch angegriffen. Nach der Tat soll er nach Informationen dieser Zeitung zum Tatort zurückgekehrt sein, wo er sich widerstandslos festnehmen ließ.

In der Wohnung soll sich ein schreckliches Bild den Ermittlern geboten haben. Der Tatort in der Wohnung sei von Blut überzogen gewesen. Zuvor habe es einen lautstarken Streit gegeben.

Der mutmaßliche Täter soll bis zum Tatzeitpunkt nicht polizeibekannt gewesen sein.

Tödlicher Streit in Magdeburg: Tatwaffe womöglich ein Messer

Zur möglichen Tatwaffe konnte die Polizeisprecherin auf Nachfrage etwas konkreter werden. Am Sonntag hatte es noch geheißen, dass der 18-Jährige mit einem unbekannten Gegenstand auf die insgesamt fünf Familienmitglieder losgegangen war.

„Am Tatort wurden mehrere Gegenstände aus dem Küchenbereich sichergestellt, darunter auch Messer. Aktuell wird noch geprüft, welcher Gegenstand Tatmittel war“, so die Polizeisprecherin.

Vor den Kliniken, in denen die drei Verletzten behandelt wurden, standen am Sonntag jeweils Funkstreifenwagen. Zum einen in der Zeit, als der Tatverdächtige noch nicht gefasst war, zum anderen, um die nötige Sicherheit gewährleisten können, hieß es.

Nach der Bluttat in Magdeburg: Notfallseelsorger betreuen Verwandte und Mitschüler der Opfer

Im Einsatz war am Sonntag auch die Notfallseelsorge Magdeburg. „Wir waren mit sechs Notfallseelsorgern im Einsatz, im Hintergrund standen acht weitere für den Bedarfsfall parat“, sagte Doreen Schwedler, Teamleiterin der Notfallseelsorge Magdeburg. Sie betreuten Verwandte der Opfer. Zudem standen sie mit den Klinikseelsorgern der beiden Kliniken, in denen die Verletzten behandelt werden, in Kontakt.

Am Montag waren die Notfallseelsorger gemeinsam mit Schulpsychologen des Landesverwaltungsamtes an den Schulen der betroffenen Kinder, um die Mitschüler und Lehrer der Opfer zu betreuen. Auch in den nächsten Tagen würden sie bei Bedarf zur Verfügung stehen, so Doreen Schwedler.