Behandlungsfehler im Krankenhaus? Schäden am Auge? Frau verklagt Uni-Klinikum Magdeburg, nachdem Notarzt sie wegschickte
Katrin Hagenah aus Oschersleben hat eine Klage gegen die Uni-Klinik Magdeburg eingereicht. Der Vorwurf: Die dortige Notaufnahme habe bei ihr einen Glaukom-Anfall übersehen.

Magdeburg. - Eine Frau aus Oschersleben hat Klage gegen das Universitätsklinikum Magdeburg eingereicht. Das berichtet die "Bild"-Zeitung.
Augenschmerzen in Magdeburger Uni-Klinik als Migräne diagnostiziert?
Sie sei am 14. Januar wegen Schmerzen hinter dem linken Auge in der Helios-Börde-Klinik in ihrer Heimatstadt gewesen, berichtet Kathrin Hagenah dem Blatt. Dort hätten ihr die Ärzte geraten, sofort in die Notaufnahme der Uniklinik Magdeburg zu fahren, da in der Helios-Klinik kein Augenarzt Dienst hatte.
Der behandelnde Notarzt in Magdeburg habe ihr dann gesagt, dass ihre Pupille sehr geweitet sei, so Hagenah. Dies deute auf eine Migräne hin. Ein MRT durchzuführen, was die Helios-Börde-Klinik Hagenah geraten habe, soll der Arzt laut den Schilderungen der Patientin abgelehnt haben.
Glaukom-Anfall in Notaufnahme der Uniklinik Magdeburg übersehen?
Auch ihren Behandlungsbogen soll er, so die "Bild", nicht vollständig ausgefüllt, seinen Namen nicht angegeben und auch nicht unterschrieben haben.
Zwei Tage später habe ein Augenspezialist in Halberstadt bei Hagenah einen Glaukom-Anfall feststellen können. Dabei erhöht sich der Augeninnendruck plötzlich sehr stark, was zu dauerhaften Schäden am Sehnerv führen kann.
Ein normaler Augendruck liegt ungefähr zwischen zehn und 21 mmHg. Laut "Bild" stellte der Spezialist bei Hagenah einen Druck von 60 mmHg fest. Ihr Auge soll bereits Schäden aufgewiesen haben.
Klage und Schmerzensgeldforderung wegen mutmaßlichem Behandlungsfehler
Hagenahs Rechtsanwalt Mario Müller sieht, wie er der "Bild sagte", die Dokumentationspflichten des Uni-Klinikums verletzt und fordert 3.000 Euro Schmerzensgeld für seine Klientin.
Wie die Pressestelle des Klinikums der "Bild" sagte, erhalte jeder Patient, der in der Notaufnahme war, bei der Entlassung einen elektronisch generierten Entlassungsbrief: "Dieser Brief ist vom behandelnden Arzt unterschrieben und mit einem Stempel versehen", so Sprecherin Ögelin Düzel.
Ob und warum das in diesem Fall nicht passiert ist, dazu äußerte sich das Klinikum bisher auf Anfrage noch nicht.