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Fragen über Fragen Zweite telefonische Sprechstunde von Köthens OB Bernd Hauschild wurde sehr gut angenommen

Von Karl Ebert 29.04.2021, 10:55
Doppelreihen geparkter Autos vor dem Tierpark Köthen gefallen den Anwohnern nicht.
Doppelreihen geparkter Autos vor dem Tierpark Köthen gefallen den Anwohnern nicht. (Foto: Karl Ebert)

Köthen - Sie gilt als neues Format, mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen, sich ihre Sorgen und Nöte anzuhören, aber auch ihre sachlichen Hinweise aufzunehmen und ihnen nachzugehen: die telefonische Bürgersprechstunde von Köthens Oberbürgermeister Bernd Hauschild. Am Dienstag erlebte sie ihre zweite Auflage. Und nachdem sich die Köthener zum Auftakt mit ihren Anrufen noch recht schwer getan hatten, klingelte das Telefon dieses nahezu unaufhörlich.

„Meine Sekretärin hat mir den ersten Anrufer bereits um 14.45 Uhr, also eine Viertelstunde früher durchgestellt. Den letzten Bürger, der auf der langen Warteliste stand, habe ich um 17.15 Uhr, also eine Viertelstunde nach dem regulären Ende der Sprechstunde zurückgerufen“, erzählt Hauschild am Tag danach. Die Resonanz zeigt, dass die Bürger das An gebot annehmen. Insgesamt 17 Anrufer registrierte Hauschilds Mitarbeiterin Ivonne Carfagna im Laufe der rund zweieinhalb Stunden.

„Es hat sich ganz offensichtlich herumgesprochen, dass es diese Sprechstunde gibt“

Und es waren alle dabei: Mann und Frau, Jung und Alt. „Es hat sich ganz offensichtlich herumgesprochen, dass es diese Sprechstunde gibt“, sagt Hauschild. Die Werbung im Amtsblatt und auf Internetseite der Stadt Köthen ist ebenso registriert worden, wie die Ankündigungen in diesem Blatt. Und so breit wie die Altersschichten war ganz offensichtlich auch die Palette der Fragen, Beschwerden und Hinweise.

„Jemand wollte wissen, warum die Straße, in der er wohnt, keine Einbahnstraße werden könne, weil dort so viel Verkehr herrscht. Ein anderer Anrufer beschwerte sich darüber, dass wir beim Eisenbahnbau immer von der Prosigker Brücke reden würden, dabei würde sie Hohe Brücke heißen. Und ein paar schmutzige Ecken in unserer Stadt, die ich bislang noch nicht kannte, werden ich mir auch bald ansehen“, erzählt Hauschild.

Ein Thema war auch die Verweigerung des Baus einer kleinen Rollatoren-Garage

Einer seiner ersten Wege wird an einen Ort in der Nähe des Brauhauses führen, denn dort würden herumstreunende Katzen öffentlich gefüttert, hat sich ein Anwohner beschwert. „Was tun Sie dagegen“, war seine Frage.

Weitere Themen waren die Verweigerung des Baus einer kleinen Rollatoren-Garage, eine zugeparkte Aribertstraße, die Luftqualität in Merzien, wenn einige Mitbewohner immer ihr Holz verbrennen oder die Staubentwicklung in Baasdorf, die wahrscheinlich von den landwirtschaftlichen Fahrzeugen herrührt, wenn diese über derzeit relativ trockene Felder fahren.

Auch die Parkplatzsituation am Tierpark sollen sich die Mitarbeiter von OB Hauschild demnächst noch einmal ansehen

„Eine Frau hat gefragt, ob die Splitschicht auf den Wegen am Hubertus nicht zu dick aufgetragen sei. Sie hole ihre Mutter immer ab und bliebe dann mit dem Rollstuhl im Split stecken“, erzählt Hauschild von einem Umstand, den er dann selbst umgehend nachgeprüft hat.

„Dort sollten wir wirklich Abhilfe schaffen, denn die Frau hat Recht.“ Auch die Parkplatzsituation am Tierpark sollen sich seine Mitarbeiter demnächst noch einmal ansehen, denn wenn dort viel Betrieb herrscht und die Autos dann in Zweierreihe parken, wird es sehr eng und die Anwohner selbst kommen kaum noch von oder auf ihre Grundstücke, hat jemand moniert.

Viele lobende Worte für die Telefon aktion von Köthens Bürgermeister

„Es war eine große Bandbreite an Fragen und ich habe mir alle notiert. Viele Dinge konnte ich beantworten, andere werde ich mit meinen Mitarbeiter im Haus besprechen. Denn das Entscheidende an dieser Sprechstunde ist doch, dass wir den Problemen auch nachgehen“, sagt Hauschild. „Und genau dafür habe ich in den Telefonaten auch viele lobende Worte gehört, die ich an meine Mitarbeiter weitergeben werde.“

Für ihn sei wichtig, sagt Köthens Oberbürgermeiste, dass er seinen Bürger nicht nur helfen kann, sondern dass sie auch registrieren und anerkennen, „dass wir als Stadt versuchen, möglich zu machen, was in irgend einer Form auch geht.“ (mz)