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Weihnachten ohne Krippenspiel Weihnachten ohne Krippenspiel: Katholischen Kirche St. Maria in Köthen mit Corona-Einschränkungen

Von Sylke Hermann 12.12.2020, 11:00
„In diesem Jahr wird es kein Krippenspiel geben können“, sagt Pfarrer Armin Kensbock.
„In diesem Jahr wird es kein Krippenspiel geben können“, sagt Pfarrer Armin Kensbock. Ute Nicklisch

Köthen - Weihnachten - das Thema ist in aller Munde. Und jeder überlegt, welche Folgen die Beschränkungen während der Corona-Pandemie für die eigenen Pläne haben könnten. Armin Kensbock, katholischer Pfarrer in Köthen, verfolgt die öffentliche Debatte aufmerksam. Er weiß: „Im Augenblick konzentriert sich alles auf Heiligabend. Aber eigentlich fängt Weihnachten erst am 25. Dezember an.“

Ungeachtet dessen dürfte es auch in St. Maria in Köthen an Heiligabend voll werden. Doch Armin Kensbock erinnert daran, dass die Christmette, also der Gottesdienst am Heiligen Abend, „eine normale Heilige Messe“ ist. Mit dem Unterschied, dass der Kirchenraum dann weihnachtlich geprägt sein werde. Aber liturgisch gesehen, betont der Pfarrer, sei der 24. Dezember nicht so hervorzuheben.

Volle Gotteshäuser sollen rund um das Weihnachtsfest vermieden werden

Das sieht das Publikum für gewöhnlich etwas anders und pilgert in Scharen in die Kirchen. Gerade an Heiligabend sind die Gotteshäuser zumeist bis auf den letzten Platz gefüllt. Nicht zuletzt wegen des Krippenspiels, das viele sehen wollen und zu diesem Anlass auch Familienangehörige mitbringen.

Der Gottesdienst mit dem Krippenspiel am 24. Dezember um 16 Uhr sei - so die Erfahrungen aus vielen Jahren - „der am besten besuchte; dann ist die Kirche wirklich knackevoll“. Nicht selten hätten die Gäste noch im hinteren Bereich der Kirche, hinter den Sitzbänken, sogar in den Seitenschiffen gestanden.

Doch den Umständen der Pandemie geschuldet wird es solche Bilder in diesem Jahr nicht geben. Die Pfarrei wird sich anpassen müssen und den Zugang zu St. Maria - wie auch zu den katholischen Kirchen in Görzig, Osternienburg oder Edderitz - reglementieren.

Die Gottesdienste werden „in abgewandelter Form“ stattfinden müssen

„Corona macht uns hier einen Strich durch die Rechnung“, konstatiert Armin Kensbock nüchtern betrachtet. So sollen die angestammten Zeiten zwar beibehalten werden, aber die Gottesdienste werden „in abgewandelter Form“ stattfinden müssen.

Der entscheidende Unterschied: „In diesem Jahr wird es kein Krippenspiel geben können“, spricht Armin Kensbock das Unausweichliche aus. Dennoch sollen die Menschen „angemessen auf Weihnachten eingestimmt“ werden.

In St. Maria etwa mit einer kleinen Krippen-Andacht, die ein Geschwisterpärchen gestaltet. Alles andere sei schlichtweg nicht umzusetzen. Weder habe man mit den Kindern für diesen Abend intensiv proben können, noch sei es möglich, gemeinsam im Altarraum zu agieren. Nicht einmal mit Maske. Für Armin Kensbock wäre dies ohnehin nicht vorstellbar.

Das Bedürfnis, an Weihnachten in die Kirche zu gehen, könne durchaus befriedigt werden

Man werde nicht umhin kommen, den Zugang zur Kirche zu kontrollieren. Wohl vor allem am Heiligen Abend. Sobald die zulässige Zahl erreicht ist, sei dann Schluss. Hierfür werde man Ordner am Eingang postieren, kündigt der Pfarrer an. Denn: „Unsere Plätze sind begrenzt.“ Zumal auch nicht jeder Sitz in diesen Zeiten besetzt werden kann - der dringenden Aufforderung Genüge tuend, Abstand zueinander zu halten.

„Natürlich ist es immer schön, in einer vollen Kirche zu sprechen“, sagt Armin Kensbock und findet es nicht zuletzt „schade für die Leute“. Doch das Bedürfnis, an Weihnachten in die Kirche zu gehen, könne durchaus befriedigt werden, ist er überzeugt: Schließlich feiert die Katholische Kirche eine Woche lang Weihnachten - vom 25. Dezember bis zum 1. Januar.

Genügend Gelegenheit also, in aller Ruhe, ohne Gedränge in die Kirche zu gehen, sagt Armin Kensbock und hofft, dass sich die Leute verteilen. (mz)