Wegen Corona geschlossen Wegen Corona geschlossen: Nachwuchsschwimmer zeigen Solidarität mit Köthener Badewelt

Köthen - Für die Kinder im Land war und ist die Zeit während der Corona-Krise mächtig schwierig. Keine Schule, kein Kontakt zu den Freunden und auch kein Nachgehen ihres Hobbys in einem Verein. Alles wurde Richtung null gefahren. So auch in der Abteilung Schwimmen des Köthener SV. Da konnten die Mädchen und Jungen der verschiedenen Trainingsgruppen nun schon seit mehr als elf Wochen keine einzige Bahn in der Köthener Badewelt im Wasser absolvieren.
Nach den ersten von der Landesregierung ausgesprochenen Lockerungen hofften auch die Mädchen und Jungen des Köthener Vereins auf eine baldige Rückkehr in ihr Domizil. „Die Eltern einiger Kinder unseres Vereins haben immer wieder bei mir nachgefragt, ob es denn schon irgend eine Tendenz gibt“, berichtet Steffi Kern, Abteilungsleiterin Schwimmen beim KSV, „das konnte ich aber noch nicht beantworten.
Wimpelkette aus gemalten Bildern ziert den Eingang zur Köthener Badewelt
Ich musste den Eltern und auch den Kindern erklären, wieso, weshalb und warum ich noch keine Idee habe, wann und wie es weiter geht. Manche Eltern erzählten mir, dass sie mit ihren Kindern mit dem Fahrrad unterwegs waren und der Weg sie doch ab und zu an der Badewelt vorbeiführte.“ Den Kindern ist dabei bewusst geworden, wie einsam und leer doch jetzt dieses Fleckchen in Köthen ist.
Bis vor wenigen Tagen. Denn seit kurz vor Pfingsten ziert eine Wimpelkette aus gemalten Bildern den Eingang zur Köthener Badewelt. Die Trainerinnen Antje Klein und Steffi Kern haben gemeinsam mit den Mädchen und Jungen der Abteilung Schwimmern den Zaun an der Köthener Badewelt auf ihre Art verschönert. In Zusammenarbeit mit dem KSV, der Köthener Wohnungsgesellschaft und der Badewelt wollte man auf sich aufmerksam machen.
Seit dem 28. Mai dürfen auch wieder die Schwimmbäder öffnen
„Es sollte keine Kritik oder Provokation in irgendeiner Art und Weise zum Ausdruck gebracht werden. Einfach nur einen Ort etwas bunter machen, Erinnerungen aufzeigen, Grüße senden und in der umfangreichen Freizeit mal einer Beschäftigung nachgehen, die hoffentlich in Erinnerung bleibt“, berichtet Steffi Kern über den Antrieb zu dieser Aktion. „Ich hätte nicht gedacht, wie manche Kinder doch ihr Training vermissen. Es ist ja nicht bloß das Training. Auch der Zusammenhalt in den einzelnen Trainingsgruppen zwischen den Kindern.“
Aber ein Ende ist in Sicht. Nach der 6. Verordnung der Landesregierung dürfen seit dem 28. Mai auch wieder die Schwimmbäder öffnen. Die Betreiber der Köthener Badewelt allerdings bitten mit einem Aufruf auf ihrer Facebook-Seite um Verständnis, dass die Schwimmhalle erst in ein paar Tagen geöffnet wird: „Wie ihr wisst, dürfen Frei- und Hallenbäder deutschlandweit nur unter strengen Hygienemaßnahmen wieder öffnen. Daher arbeiten wir an einem umfangreichen Konzept, welches dann durch das Gesundheitsamt genehmigt werden muss. Wir bitten um Verständnis, dass wir deshalb am 28. Mai noch nicht öffnen können. Voraussichtlich sind wir ab Mitte Juni wieder für Euch da.“
Dann wird auch die Nachwuchsabteilung der Köthener Schwimmer endlich wieder zum Training erscheinen können. „Wir werden sehen, wie die Umsetzung der Maßnahmen in der Schwimmhalle machbar ist“, erklärt Steffi Kern, „aber wir werden neben Plan A auch noch einen Plan B parat haben. Denn Theorie und Praxis lassen sich nicht immer genau umsetzen.“ (mz)