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Von der Blitzanlage bis hin zur Windmaschine

Von SYLKE HERMANN 29.09.2009, 16:22

KÖTHEN/MZ. - Ein Gewinnspiel, wie sich herausstellte. Der Student gewann - wie könnte es anders sein - eine Kamera. Eine, die noch mehr kann als jene, die er sich vor ein paar Monaten erst angeschafft hat.

Am Samstag, als in der Köthener Aribertstraße 16 ein Miet-Fotostudio eröffnete, brachte Hey beide mit - und jede Menge Interesse am Konzept des jungen Inhabers Carl Göpke.

Der hatte ursprünglich die Idee, sein Hobby professioneller zu gestalten: mit einem eigenen Studio. Als er jedoch merkte, wie kostenintensiv allein eine gute Blitzanlage ist, veränderte er kurzerhand seine Geschäftsidee und überlegte sich, die Ausstattung einfach jedermann, der Lust am Fotografieren hat, gegen ein gewisses Entgelt zur Verfügung zu stellen.

Göpke hat im Sommer in der Landkreisverwaltung Anhalt-Bitterfeld seine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten beendet. Seine erste Spiegelreflexkamera kaufte er sich vom ersten Lehrlingsgeld. "Das Fotostudio", erklärt er, "betreibe ich im Nebenerwerb."

Er ist überzeugt, dass es für die Miet-Studio-Idee genügend Interessenten und auch einen gewissen Einzugsbereich gibt. Die nächsten Angebote dieser Art gebe es in Magdeburg, Halle und Leipzig. Hier ist er der einzige.

"Die Leute müssen sich erst einmal einen Eindruck verschaffen, was möglich ist." Und wie die Gäste am Eröffnungstag angetan feststellten, ist das eine ganze Menge: von der Blitzanlage über eine Nebelanlage, eine Seifenblasen- und Schneemaschine, ein Hintergrundsystem mit verschieden farbigen Wandpappen bis hin zur Flächenleuchte. Sogar eine Windmaschine steht bereit: "Man könnte theoretisch also die berühmte Marilyn Monroe-Rock-Szene nachstellen", lacht Göpke junior.

Das Geld für das Studio hat er sich größtenteils zusammengespart, außerdem habe ihn die Familie bei der Realisierung seiner Idee unterstützt. "Natürlich war ich anfangs skeptisch. Aber mein Sohn hat es geschafft, mich zu begeistern und zu überzeugen", sagte Gisbert Göpke, der eher selten zum Fotoapparat greift. Bei Diana Pelzer sieht das schon anders aus. Sie wohnt nur ein paar Häuser weiter, erfuhr von der Eröffnung und findet die Idee, wie sie sagte, super.

"Dass da nicht schon vorher jemand drauf gekommen ist." Überhaupt die Möglichkeit zu haben, als Laie ein komplettes Studio mieten zu können, einfach um schönere Aufnahmen machen zu können, ist aus ihrer Sicht perfekt.

So viel positive Resonanz hatte sich Carl Göpke erhofft. Der erfüllte sich mit diesem Studio "einen kleinen, dafür ziemlich kostspieligen Traum". Und sollte das Publikum nicht, wie gewünscht, auf das Angebot zurückgreifen, wird der Inhaber selbst so oft es geht mit der eigenen Technik arbeiten, um zu experimentieren. "Moderne Kameras", sagt er, "haben so viele Funktionen, die man nicht ausreizen kann, weil man nicht weiß, wie es geht." Dass die Leute Lust haben, ihre Kamera besser kennen zu lernen, um bessere Fotos zu machen, darauf setzt der junge Mann mit der Begeisterung für Porträtserien.

Das Miet-Fotostudio ist zu erreichen unter E-Mail: [email protected] oder telefonisch: 0178 / 3 18 85 60. Weitere Informationen finden Sie im Internet.