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Vom Notfall zur Party Vom Notfall zur Party: Diese Krankenschwester leitet nebenbei den Kuhdorf Club Köthen

Von Sandra Simonsen 08.03.2018, 14:07
Andrea Schulze hat sich mit dem Kuhdorf Club Köthen einen Traum erfüllt.
Andrea Schulze hat sich mit dem Kuhdorf Club Köthen einen Traum erfüllt. Heiko Rebsch

Köthen - Stolz blickt Andrea Schulze durch ihre Disco: Ein Jahr ist es her, dass sie den Kuhdorf Club Köthen übernommen hat - und seitdem hat sich einiges getan.

Dabei war der Traumberuf der 27-Jährigen seit jeher ein ganz anderer: „Ich wollte schon immer Krankenschwester werden“, erinnert sich die junge Unternehmerin. Und so machte sie 2009 die Ausbildung an der Köthener Helios Klinik und blieb dort auch - zumindest bis 2015 - ihr Vertrag wurde zunächst nicht verlängert und sie nutzte die Auszeit für sich.

„Ich habe das damals einfach gebraucht - irgendwann hat ja jeder mal ein Tief“, erzählt Andrea Schulze. Hätte sie damals nicht ein halbes Jahr lang etwas ganz anderes gemacht - sie ist sich nicht sicher, ob das ein gutes Ende genommen hätte. Und so stieg die junge Frau ein halbes Jahr im Job ihres Freundes ein und half in einer Sicherheitsfirma aus.

Andrea Schulze ist die Inhaberin der Diskothek, ihr Freund ist ihr Angestellter

„Als Frau kann man ja zum Beispiel auch Taschen kontrollieren“, erzählt sie. Sie sei dann monatelang von Festival zu Festival gereist. „Und dann hat mich aber auch die Sehnsucht gepackt und ich wollte zurück ins Krankenhaus“, erinnert sich Schulze. Seitdem arbeitet sie in der Notaufnahme der Helios Klinik Köthen.

Die Idee des eigenen Clubs gärte allerdings schon lange bei dem Pärchen und so verwirklichten sie 2017 ihren Traum mit der Gründung des heutigen Kuhdorf Clubs Köthen. Andrea Schulze ist die Inhaberin der Diskothek, ihr Freund ist ihr Angestellter. Gemeinsam organisieren sie jede Woche eine Party für die Jugendlichen etwa zwischen 16 und 28 Jahren in Köthen.

Unter der Woche in der Notaufnahme Verbände wickeln oder Blut abnehmen - am Wochenende Drinks ausschenken und Barkeeperin der eigenen Diskothek sein: Ob ihr diese Doppelbelastung nicht auch einmal zu viel werde? „Von nichts kommt nichts“, ist die einfache Antwort der lebensfrohen jungen Frau.

Traumberuf Krankenschwester und der Lebenstraum von einem eigenen Club

Schließlich müsse sie ihren Lebensunterhalt verdienen und ganz nebenbei lebt sie ja auch ihre beiden Träume gleichzeitig: den Traumberuf Krankenschwester und den Lebenstraum von einem eigenen Club. „Die Arbeit im Kuhdorf Club ist eine gelungene Abwechslung zum Krankenhausalltag“, ist die junge Unternehmerin überzeugt. Schließlich sei der Umgang mit Patienten ja etwas ganz anderes als Getränke zu mixen.

Und das, obwohl sie selbst als Jugendliche immer woanders feiern war: Auf Hauspartys bei Freunden oder auch im Disco-Zelt, erzählt die Club-Gründerin - in der Alten Schlappenbude, dem Vorgänger vom Kuhdorf Club , sei sie nur einmal „als Anhängsel“ gewesen, erinnert sie sich.

Nachdem es in Köthen dann aber lange gar keine richtigen Orte zum Feiern für die Jugendlichen gegeben habe, wollte sie umso mehr ihren eigenen Club aufmachen - mit Erfolg. (mz)