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Videoüberwachung wegen Corona? Videoüberwachung wegen Corona?: Seltsame Schilder am Hubertus - Stadt übt Kritik

14.12.2020, 11:54
Diese Schilder haben für viele Fragen gesorgt.
Diese Schilder haben für viele Fragen gesorgt. Greiner

Köthen - Werden in Köthen einige Bereiche videoüberwacht, weil gegen Corona-Regeln verstoßen wurde? Diesen Anschein erwecken Schilder, die unter anderem am Hubertus hängen.
„Achtung Videoüberwachung“ ist darauf zu lesen.

Als verantwortlich wird die „Ordnungsbehörde Stadt Köthen (Anhalt)“ angegeben. „Die Stadt Köthen überwacht niemanden“, stellt Stadtsprecher Jens Niemand allerdings klar. „Diese Schilder sind hundertprozentig nicht von uns.“

Wer hinter der Aktion in Köthen steckt, bleibt vorerst unklar

Wer hinter der Aktion steckt, ist unklar. Zumindest auf den ersten Blick lassen die Schilder keinen Zweifel daran aufkommen, dass die Stadt zu diesem Mittel greift, um gegen Verstöße vorzugehen. Zumal bereits im Lutze-Park eine illegale Corona-Party stieg, bei der zu nächtlicher Stunde deutlich mehr als die erlaubten Personen waren. Als „Zweck und Rechtsgrundlage“ wird die achte SARS-CoV-2-Eindämmungsverordnung genannt.

Auf den zweiten Blick machen die Schilder aber stutzig. Als „berechtigte Interessen, die vertreten werden“ wird angegeben: „Schutz d. Gemeinwohls vor Egoismen und Partikularinteressen.“ Eine Formulierung, die die Stadt ganz sicher nicht verwenden würde, sagt Jens Niemand. „Da gibt sich jemand als Ordnungsbehörde aus.“ Die Verwaltung prüfe rechtliche Schritte.

Ein Foto des Schildes am Hubertus kursierte am Wochenende bei Facebook. Über diesen Weg wurde auch die Stadt darauf aufmerksam. Ein weiteres Schild hängt am gegenüberliegenden Buschteich. (mz/sgr)