«Umetikettierung» des Kreises jetzt durch
Micheln/MZ. - seine berufliche Herkunft und kletterte die Aluminiumleiter hinauf. Mitarbeiter der Kreisstraßenmeisterei schauten ihrem obersten Vorgesetzten genau auf die Finger, doch an Schulzes Arbeit gab es offenbar nichts zu bemängeln. "Mit der Umetikettierung unseres Landkreises sind wir jetzt durch", kletterte Schulze zufrieden wieder nach unten.
In Micheln wurde am Mittwoch das letzte neue Ortseingangsschild des Landkreises angebracht. Alle Ortstafeln an den Kreisstraßen tragen nun den Untertitel "Landkreis Anhalt-Bitterfeld". Wie zu erfahren war, sind es insgesamt 336 Tafeln, die auf den neuen Kreis hinweisen. 166 Tafeln wurden überklebt und neu beschriftet. Bei 69 Schildern war nur die Beschriftung zu ändern.
Beides waren kostengünstige Varianten. Doch es mussten auch 101 Ortseingangsschilder komplett neu angeschafft, so viele wurden in den vergangenen Monaten gestohlen. Wie eine Mitarbeiterin außerhalb des Protokolls durchblicken ließ, sollen im ehemaligen Landkreis Anhalt-Zerbst die Langfinger am eifrigsten gewesen sein.
"Die Schilder werden wohl in irgendwelchen Garagen und Hobbykellern herumhängen", meinte der Landrat und war darüber schon etwas verärgert. Immerhin kostete eine neue Ortstafel rund 120 Euro. "Dem Landkreis sind damit rund 12 000 Euro verlustig gegangen", sagte Uwe Schulze.
Auch an den Bundes- und Landesstraßen ist die Umschilderung für den neuen Landkreis abgeschlossen. Wie Sven Küchler, Leiter der Straßenmeisterei Sandersdorf, auf MZ-Anfrage mitteilte, wurden im Altkreis Köthen 45 Ortstafeln erneuert und 80 mit einem neuen Aufkleber versehen.
Im Altkreis Bitterfeld seien es im Zuständigkeitsbereich der Straßenmeisterei 80 neue Ortstafeln und 55 mit Folien aktualisierte Schilder gewesen.