Trotz Zusage vom Vizelandrat Trotz Zusage vom Vizelandrat: Pflegeausbildung nun in Bitterfeld statt in Köthen

Köthen - Der Kreistag von Anhalt-Bitterfeld hat am Donnerstag bei seiner Sitzung in Zerbst beschlossen, dass die Fachoberschulausbildung zur Pflegefachfrau/Pflegefachmann ab dem Schuljahr 2020/21 am Standort Bitterfeld der Berufsbildenden Schulen Anhalt-Bitterfeld durchgeführt wird.
Damit schloss das Gremium eine Hintertür, die sich die Verwaltung auf der Sitzung des Kreistages im Dezember letzten Jahres offen gehalten hatte.
Zusage für Köthen fand keinen Eingang mehr in den damaligen Beschluss des Kreistages
Seinerzeit wurde die Einführung der generalistischen Pflegeausbildung beschlossen. Als Köthens Oberbürgermeister Bernd Hauschild anmahnte, dass in der Beschlussvorlage kein Standort für diese Fachoberschulausbildung festgelegt sei, meinte Vizelandrat Bernhard Böddeker: „Die neue Pflegeausbildung wird am Standort Köthen durchgeführt.“
Der Trick der Verwaltung: Diese Zusage fand keinen Eingang mehr in den damaligen Beschluss des Kreistages, der dann nämlich so nicht hätte fallen dürfen. Die Zusage steht nur im Protokoll der Sitzung. Also schob die Verwaltung jetzt eine Tischvorlage nach, in der endgültig über den Standort befunden werden sollte. Der nun Bitterfeld-Wolfen heißt.
Befürchtung, dass der Standort Köthen bald ganz geopfert wird, ist latent
In seiner Begründung für das keineswegs plötzliche, sondern gemeinsam mit der Kreisverwaltung offensichtlich lange geplante Umdenken brachte Schulleiter Rainer Woischnik die unzureichende technische Ausrüstung der Schule im Köthener Badeweg als Argument vor.
Niemand anderes aber als der Landkreis als Träger der Einrichtung und Woischnik als Leiter sind für den technischen Stand ihrer Häuser verantwortlich zu machen. Die Befürchtung, dass der Standort Köthen aufgrund hanebüchener Argumente bald ganz geopfert wird, ist latent. (mz/keb)