Trabi von 26 auf 120 PS getrimmt
Reppichau/MZ. - Mehr als 1 000 Arbeitsstunden steckte Zenker in den Aufbau und das Tuning seines Trabanten, der es dank seiner 120 PS auf 190 Kilometer pro Stunde bringt.
Am Wochenende war der Werdauer mit seinem Hightech-Fahrzeug zu Gast beim 3. Trabant- und IFA-Treffen in Reppichau, zu dem der Trabi-Club Dessau und das Hoppel-Team geladen hatten. Rund 100 Fahrzeuge waren präsent, darunter originale und aufgetunte Wagen. Ein Höhepunkt des dreitägigen Treffens war die Orientierungsfahrt nach Dessau am Samstagvormittag.
In einer Art Schnitzeljagd mussten die zehn teilnehmenden Teams Spürsinn beweisen und Fragen rund um Dessau und Reppichau beantworten. Am Nachmittag folgte die Bewertung der einzelnen Fahrzeuge in acht Kategorien: 500 / 600, 601, 1.1, Kübel, Cabrio, IFA, 601-Tuning und 1.1-Tuning. Die Jurymitglieder Andreas Graßhoff, Ralf Becker und Marco Mattstedt achteten dabei vor allem auf Kriterien, wie Pflege und Restauration des Wagens sowie auf die Originalität der Umgestaltungen bei getunten Fahrzeugen. "Hier haben wir ein wirklich schönes Modell, in das sehr viel Arbeit und Geld gesteckt wurden", lobte Andreas Graßhoff den aufgemotzten Trabi von Daniel Böhme aus Blankenburg. Am Ende reichte es in der Kategorie 1.1-Tuning für Platz eins. "Ich finde es toll, ein Auto zu fahren, was kein anderer hat", erzählte Böhme. Unter den IFA-Fahrzeugen sicherte sich Susann Kaufhold aus Mühlhausen den ersten Platz. Bei Ausfahrten mit ihrem Wartburg vom Baujahr 1988 erntet sie immer wieder staunende Blicke. "Ich habe schon viele positive Reaktionen auf den Wagen bekommen", erzählte sie stolz. Einen Traum möchte sich die Mühlhausenerin aber noch erfüllen: "Ein W 50, das wäre was."
Thomas Poppe besitzt ein solches Militärfahrzeug. Beim Trabant- und IFA-Treffen erhielt er den Bürgermeisterpokal von Reppichau. Auch der Oberbürgermeister von Dessau vergab einen Pokal an seinen Favoriten des diesjährigen Treffens. Die Wahl fiel auf den Trabi-Kombi von Markus Boenigk.
Neben Fahrzeugbesitzern hatten sich am Wochenende auch zahlreiche interessierte Gäste eingefunden. Mit fachmännischem Blick begutachtete Thomas Martinius die einzelnen Trabis. "13 Jahre und zwei Monate musste ich damals auf meinen Trabant warten", erinnerte sich der Osternienburger, der den Charme des DDR-Wagens noch heute zu schätzen weiß. "Man konnte damals alles selbst machen", so Martinius, der sich vor allem für die original erhaltenen Fahrzeuge auf dem Platz interessierte. "Die getunten Wagen haben mit dem wahren Trabant nicht mehr viel zu tun", war er überzeugt. Seinem zweijährigen Enkel Jonas war das relativ egal. Hauptsache Trabis. "Er weiß schon genau, wie ein Trabi klingt", verriet Mutter Kathrin Martinius.
An Unterhaltung wurde den Gästen allerhand geboten. Neben einer Vorführung der Jugendfeuerwehr Reppichau sorgten vor allem die Club-Spiele für Begeisterung. Ob beim Memory oder Lampenring-Werfen - der Trabant war jederzeit präsent. Auch die zweijährige Liv-Kristin ist schon ein echter Trabi-Fan. Mit ihrem grünen Trabi-Bobby-Car drehte sie ihre ersten Runden auf der Veranstaltungswiese.
Nach der Pokal- und Tombola-Preisvergabe am Abend ließen die Trabi- und IFA-Narren den ereignisreichen Tag bei Diskomusik gemütlich ausklingen.
Neben dem abwechslungsreichen Programm ist vor allem die gute Betreuung der Gäste hervorzuheben. Aicke Bittner vom Trabi-Club Dessau und Doreen Gaebler vom Hoppel-Team, einer bunt gemischten Gemeinschaft von Trabi-Fans, standen bei Fragen jederzeit kompetent und helfend zur Seite.