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Tongefäße für jeden Geschmack

Von STEFANIE GREINER 28.06.2009, 16:49

KÖTHEN/MZ. - Am Stand von Carola Richter fielen ihr die kunstvoll gefertigten Spardosen ins Auge. "Das ist hübsche Keramik", bemerkte Vera Balasch und entschied sich für einen getöpferten Geldsack. Unter den Produkten der "Lausitzer Zierkeramik" fand auch Karola Priewe aus Baalberge etwas, das ihren Vorstellungen entsprach. Sie erwarb ein Spargefäß in der Form eines Buches mit der Aufschrift "Zur Silberhochzeit".

Wenige Schritte entfernt hatte Eva Hermann ihren Stand mit Töpfereien aufgebaut. Sie bot verschiedene große Figuren für Innen- und Außendekorationen an. Auf die Frage, wie lange sie sich diesem Handwerk schon widme, antwortete die Frau aus Plottendorf: "Das ganze Leben." Die Liebe zum Umgang mit Keramik sei ihr quasi in die Wiege gelegt worden. Eva Hermann hat sich auf Tierfiguren spezialisiert. Katzen haben es ihr besonders angetan, wie das Angebot unschwer erkennen ließ.

Dem Umgang mit formbaren Materialien hat sich auch Jacqueline Naß verschrieben. Die Töpferin aus Borna gab einen Einblick in ihre Arbeit. "Sie macht das mit Leib und Seele", erzählte Mathias Naß und blickte zu seiner Ehefrau, während diese die Funktionsweise einer Töpferscheibe demonstrierte. Am gegenüberliegenden Stand konnten die Erzeugnisse der Töpferei Wagner aus dem brandenburgischen Görzke bestaunt und gekauft werden. Die Anfänge des Unternehmens reichen ins Jahr 1746 zurück. Winfried Wagner ist seit 30 Jahren dabei. "Stein-, Brot- und Gärtöpfe sind unsere Hauptprodukte", erläuterte er. Hinzu kommen verschieden große Krüge und Kübel für die Gartengestaltung.

Das Ambiente des zweitägigen Handwerker- und Töpfermarktes wurde vielfach gelobt. "Es ist gemütlich. Die Organisation ist super. Wir kommen gerne her", freute sich Olena Herold. Sie verkaufte ukrainisches Kunsthandwerk. Auch Besucherin Janet Biewendt war begeistert. "Man wird immer fündig. Für jeden Geschmack ist etwas dabei", hob die Köthenerin hervor. Am Stand der Dessauerin Anja Witzke bemalte ihre Tochter Sophie einen Frosch aus Gips. Fruzsina Falusi aus Budapest verkaufte ungarische Ocarinas, flötenähnliche Instrumente aus Ton.

Das Angebot des Marktes umfasste nicht nur Produkte aus Ton, Keramik und Gips, sondern darüber hinaus Erzeugnisse aus zahlreichen weiteren Materialien. Katrin Dietrich aus Dresden verkaufte Orchideenstäbe aus Plexiglas. Korbwaren und filigrane Arbeiten mit Trockenblumen konnten erworben werden. Egmont Findeisen aus Bennewitz bot verschiedenste Bürsten an. Sein Familienbetrieb hat sich die Produktion von Sonderanfertigungen auf die Fahne geschrieben.

Es gab Broschen, Ringe und andere Schmuckstücke aus dem Horn ghanaischer Zeburinder. Der Köthener Sackpfeifenbauer Steffen Fischer beantwortete Fragen rund um die Herstellung von Dudelsäcken. Michael Brandis aus Burgstall verkaufte Edelsteine. "Zum Töpfermarkt komme ich immer wieder gern", erzählte der Geologe.

Auch an das leibliche Wohl wurde gedacht. "Das Kulinarische ist eine Entdeckung wert", verwies Besucherin Christina Krüger auf den Stand des Glinder Ziegenhofs, der sich im Besitz der Familie Kutschbach befindet. Käse aus Ziegenrohmilch wird dort auf schonende Weise produziert. "Unser Ziegenkäse mit Basilikum im Rotweinmantel bekam vor einigen Jahren einen Preis für besondere Spezialitäten", erzählte Steffen Kutschbach.

Süßen Gaumenschmaus in Form von Marmelade und Gelee verkaufte Evelyn Busse. Die Sorten waren vielfältig. Es gab Maibowle-Gelee - eine Mischung aus Waldmeister, Minze, Zitrone, Weißwein und Sekt. "Man muss etwas Außergewöhnliches machen", verdeutlichte die Magdeburgerin. Schließlich müsse man sich von herkömmlichen Produkten abheben, um einen finanziellen Gewinn zu erwirtschaften. Im Angebot waren außerdem die Geschmacksrichtungen Banane mit Ingwer, Caipirinha und Mojito. Auch die Senfsorten von Evelyn Busse sind alles andere als gewöhnlich. Feigen-Senf-Paste, Preiselbeersenf und Walnuss-Honig-Senf konnten erworben werden.