Tiertrainer aus Aken bei RTL Tiertrainer aus Aken bei RTL: Jochen Träger steht bei Show-Reihe "Das Supertalent" auf der Bühne

Köthen - Das Schnattern kommt näher. Begleitet von einem immer lauter werdenden Getrappel. 35 Laufenten patschen mit ihren Füßen auf die feuchte Erde. Und flitzen auf die offen stehende Tür ihres Geheges zu.
Die Enten gehören Jochen Träger. 154 Tiere hat er insgesamt, darunter Hunde, Katzen, Minischweine und Waschbären. Viele davon stehen regelmäßig mit ihm in der Manege - in der auf dem großen Grundstück am Mennewitzer Weg in Aken, in der von Zirkussen. Und am Samstag auf der ganz großen Bühne. Auf der „Supertalent“-Bühne von RTL nämlich.
Vor drei Jahren, schätzt Jochen Träger, müsse es gewesen sein, dass sich jemand an ihn wandte - und meinte, dass er gut in die Castingshow passen würde. Allein, sagt Jochen Träger, hätte er sich dafür nicht angemeldet. „Das ,Supertalent’ habe ich zwar als Zuschauer verfolgt“, erzählt der Akener. Schon allein, weil ihn die Akrobatik- und natürlich die Tier-Nummern interessieren würden. „Ich hätte aber nicht den Mut gehabt, da anzurufen.“
Nicht mal unbedingt wegen der vielen Zuschauer. Als Zirkus-Mann ist er es schließlich gewohnt, vor großem Publikum aufzutreten. Jochen Träger, der als „Krenzola jr.“ weit über die Grenzen Deutschlands bekannt ist, stand schon in den Manegen zahlreicher Zirkusse. Und trat nicht zuletzt beim Zirkusfestival in Monte Carlo auf. Vor einer Jury aufzutreten und von der auch noch bewertet zu werden, dieser Gedanke aber hielt ihn davon ab, sich anzumelden. Zumindest so lange, bis ihn ein Anruf dazu motivierte, es einfach zu versuchen - und sich dem Urteil von Inka Bause, Bruce Darnell und Dieter Bohlen zu stellen.
Dass es erst dieses Jahr was geworden ist, hängt mit seinem straffen Terminkalender zusammen. Denn Jochen Träger tritt nicht nur in Zirkussen auf, er besucht auch Kindergärten und Seniorenheime. „Da geht’s nicht um die großen Leistungen der Tiere“, sagt der 49-Jährige. Da gehe es vielmehr darum, die Tiere auch mal anfassen zu können.
Um Leistung aber geht’s auf der Bühne des „Supertalents“. Um die seiner Laufenten. Und um seine eigene. Denn er ist nun mal ihr Lehrer. „Ich habe die Aufgabe, den Tieren die nötige Sicherheit zu geben“, macht er deutlich. „Wenn ich nervös oder unkonzentriert bin, reagieren die Tiere darauf.“ Und dann klappt die Nummer vielleicht nicht so, wie gedacht.
Jochen Träger aber vertraute seinen Tieren - und nicht zuletzt auch sich selbst. „Ich hätte am Ende nicht ,ja’ gesagt, wenn ich nicht der Meinung gewesen wäre, dass meine Tiere das nicht packen.“
Vor der Aufzeichnung der Show hat sich der Tierlehrer darüber informiert, ob seine Laufenten vor Ort auch optimale Bedingungen haben: Ob die Tiere vor und nach dem Auftritt zur Ruhe kommen können. Ob der Untergrund der Bühne griffig ist. Ob er alles in etwa genauso anordnen kann, wie zu Hause in Aken. Denn Gewohnheit, sagt Jochen Träger, die sei wichtig für die Tiere. Auch die schaffe letztlich Vertrauen.
Mit welchem Ziel er beim „Supertalent“ antritt? Er wolle natürlich gewinnen, sagt Jochen Träger. Wie die anderen Kandidaten sicherlich auch. Wenn daraus nichts werden sollte, bleibt er seinen Laufenten selbstverständlich treu. „Ich wäre kein ambitionierter Tierlehrer, wenn ich das nicht in Kauf nehmen würde“, sagt er.
Ob Jochen Träger aus Aken und seine 35 Laufenten ins Finale der Castingshow kommen, sehen Sie am heutigen Samstag um 20.15 Uhr bei RTL.
Live ist der Tierlehrer dieses Wochenende übrigens auch zu erleben. Und zwar bei Trainingseinheiten am Sonntag um 11 und 15 Uhr auf dem Gelände Mennewitzer Weg 25 in Aken. (mz)
