Tierpark Köthen Tierpark Köthen: Aktueller Spendenstand jetzt in der Sparkasse öffentlich einsehbar

Köthen - In Köthen kann man sich fast daran gewöhnen, dass Geld blau aussieht. Jedenfalls dann, wenn es um den Stand an Spenden für eine gute Sache geht.
Nachdem schon in der Jakobskirche ein Spendenbaro- oder -thermometer mit blauem Granulat als Spendenpegelanzeiger eingesetzt worden war, hat jetzt Wolfgang Lorenz von der Firma Lorenz Werbe- und Lichttechnik (LWL) ein Granulat-Konto für den Köthener Tierpark eingerichtet, das gestern zum ersten Mal befüllt wurde.
Spendenbarometer war ein Vorschlag vom Oberbürgermeister
„Der Oberbürgermeister hatte mich vor ein paar Tagen beim Senatsball des Kukakö darauf angesprochen, ob ich so eine Anzeige für die Spenden zugunsten des Tierparks herstellen und in der Sparkasse aufstellen könnte“, sagt Wolfgang Lorenz. Für einen Mann wie ihn, einen „alten Köthener“, der schon als Kind regelmäßig und gern den Tierpark besucht hat, war das keine Frage: „Das mache ich umsonst, das ist mein Sponsoring, und die Wartung und das Befüllen übernehme ich auch für die Zeit, in der die Aktion läuft. Was für Köthen gut ist - da helfe ich immer gern.“
Unterstützung bei der Arbeit, die entweder nebenher erfolgte, aber vor allem nach Feierabend, „wenn wir unsere Aufträge abgearbeitet hatten“, hatte Lorenz durch Pfarrer Horst Leischner von der Jakobsgemeinde - wo man schon Erfahrungen mit solchen speziellen Anzeigen hat.
Leischner hatte außerdem noch einige von den durchsichtigen Kunststoffrohren übrig, aus denen das „Spendometer“ im Südturm der Kirche gebaut worden war - das Material konnte Lorenz verwenden. Und dass die Sparkasse sich als Ort der Kontopegelröhre anbot, kam auch nicht von ungefähr: Das Geldinstitut hatte bereits für den Tierpark gespendet.
Aktueller Spendenstand für den Tierpark wir einmal pro Woche aktualisiert
Das sechs Meter lange Röhrensystem wurde genau zwischen Sparkassen-Haupteingang und Fahrstuhl angebracht. „Einmal in der Woche wird uns der aktuelle Spendenstand mitgeteilt und wir fahren dann her und füllen die entsprechende Menge Granulat auf“, erklärt Lorenz. Zwei Mann werden für die wöchentliche Aktualisierung benötigt: „Einen, der kippt, einen, der guckt“, sagt Lorenz locker.
Gestern hatte das System seine Feuertaufe - LWL-Mitarbeiter Martin Lux schüttete von der ersten Etage aus mit Hilfe eines Trichters blaues Granulat in die Röhren, alle 15 Zentimeter ist ein Euro-Tausender voll - und zwar so lange, bis der Pegelstand 25.000 Euro erreicht. So viel Geld, eine wahrlich stolze Summe, war bis gestern Mittag auf dem Spendenkonto bei der Sparkasse eingegangen.
Wenn eine Spendenröhre nicht reicht „stellen wir einfach eine zweite Röhre daneben“
Einen Haken hat das Ganze: Das blaue Konto kann aufgrund der Architektur der Sparkasse und der Stärke der Rohre nur bis 40.000 Euro befüllt werden. Die Kosten, die die Geflügelpest für den Köthener Tierpark auf unterschiedlichen Gebieten mit sich bringt, liegen nach Schätzungen aber ein Stück weit darüber und aufgrund der unglaublichen Resonanz wird gehofft, die angezeigten 40.000 Euro noch überbieten zu können.
Umso besser, findet Firmenchef Wolfgang Lorenz, und hat sofort die Lösung für das technische Dilemma parat: „Dann stellen wir einfach eine zweite Röhre daneben. Oder wenn es noch besser läuft, noch eine dritte.“ (mz)