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Streit um Trägerverein der Synagoge Gröbzig Streit um Trägerverein der Synagoge Gröbzig: Museum bleibt bis auf weiters geschlossen

Von Doreen Hoyer 17.01.2018, 08:52
Das Museum Synagoge in Gröbzig
Das Museum Synagoge in Gröbzig Heiko Rebsch

Gröbzig - Die Zukunft des Museums Synagoge Gröbzig scheint weiter ungewiss. Wie Bernhard Böddeker, Chef des neuen „Museumsvereins Gröbziger Synagoge“, der MZ am Dienstag sagte, warte man nach wie vor darauf, dass der bisherige Trägerverein „Freunde und Förderer des Museums Synagoge Gröbzig“ die Anlage an die Stadt zurückgebe.

Dies sollte ursprünglich zum Jahreswechsel geschehen, kam jedoch nicht zustande. Spätestens zum 31. Januar soll der Wechsel nun vollzogen werden, wie Thomas Schneider, Bürgermeister der Stadt Südliches Anhalt, der MZ gesagt hatte.

„Ich hoffe, dass es klappt bis Ende Januar“, so Böddeker. Im Moment ist das Museum geschlossen. Den alten Trägerverein der „Freunde und Förderer“ war zuletzt die finanzielle Unterstützung durch Stadt, Kreis und Land versagt worden. Er hoffe, dass ein Vertrag zwischen altem und neuen Verein zustande komme, so Böddeker.

Die Stelle der Museumsleitung der Synagoge Gröbzig werde ausgeschrieben

Darin könne man regeln, wie es mit der Bezahlung der Museumsleiterin Marion Mendez weitergehen soll. Ihre Kündigungsfrist läuft zum Juli 2018 aus, der alte Verein hat aber kein Geld mehr, um sie zu bezahlen. Man habe das Angebot gemacht, im ersten Halbjahr 2018 Mendez’ Bezahlung zu übernehmen, so Böddeker.

Allerdings gebe es noch keinen Gesprächstermin mit Vertretern der „Freunde und Förderer“ dazu, der Vorstand habe auf den Vorschlag nicht reagiert. „Wir werden aber auch ohne Vertrag mit dem alten Verein das Museum übernehmen“, betonte der Vize-Landrat.

Die Stelle der Museumsleitung werde ausgeschrieben, so Böddeker weiter. Man könne in der Übergangszeit auch ohne Leitung arbeiten, bis die Stelle besetzt sei.

Freunde und Förderer des Museums Synagoge Gröbzig: „Wir haben uns nie verweigert“

Cornelie Kunze, Vorsitzende der „Freunde und Förderer“ sieht die Lage derweil anders. Natürlich habe man größtes Interesse an einer Regelung zur Bezahlung der Museumsleiterin. Von Seiten des neuen Vereins habe man ihr dazu aber keinen Vorschlag gemacht. „Wir haben uns nie verweigert“, betont sie.

Im Übrigen sei sie aber immer noch der Meinung, dass die Gründe für den Vereinswechsel nicht zuträfen. „Es gab sehr wohl viele Veranstaltungen mit regionalem Bezug, es waren auch immer wieder viele Schüler da.“

Fehlender regionaler Bezug in der Museumsarbeit war von Stadtvertretern immer wieder bemängelt worden. Im Übrigen hätten sich die Zuwendungsgeber auch sehr spät im Jahr entschlossen, die „Freunde und Förderer“ nicht mehr zu unterstützen. Weil das kurzfristig gekommen sei, gebe es nun Probleme mit dem Wechsel. (mz)