Stellenabbau in Köthen Stellenabbau in Köthen: Entlassungen bei Mercateo

Köthen/MZ - Zurzeit in Köthen kursierende Gerüchte über Entlassungen bei der in der Museumsgasse ansässigen Mercateo AG hat der für Marketing, Vertrieb und Kommunikation zuständige Geschäftsführer Bernd Schönwälder gegenüber der MZ bestätigt. Im September seien an den Mercateo-Standorten Köthen, München und Leipzig insgesamt 18 Kündigungen ausgesprochen worden. In Köthen haben neun Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verloren, darunter seien vier Mitarbeiter in der Probezeit gewesen. Mercateo, eine Internet-Beschaffungsplattform für Geschäftskunden, hat aktuell 306 Mitarbeiter.
Die Entlassungen begründete Schönwälder damit, dass der Unternehmensgewinn für das Jahr 2013 gesichert werden müsse. Mercateo habe in den vergangenen Jahren Gewinnzuwächse stets in das Personal investiert. „Wir dürfen aber nicht mehr Personal beschäftigen, als der Ertrag hergibt“, erklärt Schönwälder, der in dem Unternehmen einer von drei Geschäftsführern ist. Die rund 600 Lieferanten von mittlerweile 9,9 Millionen Artikeln würden sich, um kein finanzielles Risiko einzugehen, die Bonität des Unternehmens genau anschauen. „Deshalb muss unsere Bilanz 2013 einen Gewinn ausweisen“, so Schönwälder. Dieser sei in diesem Jahr auf Grund einer Änderung bei der Suchmaschine Google geschmälert worden, nach der Mercateo in der Liste der Suchergebnisse plötzlich viel weiter unten erscheint. „Unsere Spezialisten arbeiten an einer Lösung“, so Schönwälder.
Der Internethändler Mercateo hat im Geschäftsjahr 2012 einen Umsatz von 130 Millionen Euro erzielt (2011: 110 Millionen).
Außer in Deutschland ist das Unternehmen in zwölf europäischen Ländern tätig. In Österreich, Frankreich, den Niederlanden, Tschechien, Polen, Ungarn und der Slowakei ist Mercateo mit eigenen Büros und Country-Managern vertreten.
Eine Million Kunden der Beschaffungsplattform können derzeit aus 9,9 Millionen Artikeln von 17 300 Herstellern wählen. Mit 600 Lieferanten bestehen Geschäftsbeziehungen.
Die Mercateo AG wurde 1999 in München gegründet. Seit April 2004 gibt es den Standort in Köthen mit anfangs neun Mitarbeitern. Heute arbeiten hier über 200 Beschäftigte. Ein weiterer Standort ist in Leipzig.
Im Zusammenhang mit den Entlassungen werfen gleichzeitige Stellenangebote von Mercateo, zum Beispiel im Internet-Portal „Jobrapido“ Fragen auf. Hier hatte das Unternehmen am 4. und 5. September mehr als zehn Gesuche, unter anderem nach Kaufleuten für Dialogmarketing, Bürokaufleuten und Kaufleuten für Werbung und Kommunikation eingestellt. „Wir wollen in diesen Portalen als Unternehmen sichtbar bleiben“, begründet das Geschäftsführer Schönwälder. Im ersten Halbjahr hätten dort 40 Stellenangebote von Mercateo gestanden.
Man sei bisher bei Kündigungen sehr zurückhaltend gewesen und werde im nächsten Jahr sicher wieder Personal einstellen, „wenn nicht eine neue Krise über uns hereinbricht“, so Schönwälder. Der Geschäftsführer betont, dass Mercateo die Zahl seiner Beschäftigten an den drei Standorten in diesem Jahr von 275 am Jahresanfang auf aktuell 306 erhöht hat. In Köthen sei es das Unternehmen, das 2012 die meisten Arbeitsplätze geschaffen habe.
Weitere Informationen über das Unternehmen im Internet auf der Seite www.mercateo.com
