Statt Autoschlosser nun Mechatroniker
Köthen/MZ/wkl. - Die Bezeichnung "Mechatroniker" trägt der Tatsache Rechnung, dass in den Werkstätten immer mehr mit Computern gearbeitet wird. Entsprechende Kenntnisse werden deshalb verstärkt vermittelt. Das ist offenbar schwierig genug, denn gerade bei der Computerdiagnose hatten die angehenden Gesellen ihre Schwierigkeiten. Darauf deutet manche Zensur hin. Ursprünglich hatten 26 Schulabgänger die Lehre begonnen. Einer fiel bei den Prüfungen durch. Der theoretische Teil der Ausbildung erfolgte an der Betriebsschule in Köthen. Die Praxis erfolgte in Autohäusern - auch im Landkreis Bernburg. Aus dem Nachbarkreis stammen auch etliche Absolventen. "Die Kfz-Innungen von Köthen und Bernburg arbeiten eng zusammen", sagte Herbert Ritter von der Köthener Innung. "Die Bernburger haben keinen eigenen Prüfungsausschuss, ihre Vertreter sind aber bei den Prüfungen in Köthen dabei."
Die besten Absolventen dieses Jahrganges werden an einem Wettbewerb der Handwerksjugend teilnehmen. Das sind Christoph Düsterbeck aus Köthen, Martin Möhring aus Görzig und Marc Schlennstedt aus Bernburg. Christoph wurde im Bernburger Autohaus Feser-Wittig praktisch ausgebildet, Martin im Görziger Autohaus Jarski und Marc im Bernburger Autohaus Bachmann. Im Wettbewerb werden sie gemeinsam mit anderen Fachkollegen praktische Aufgaben lösen müssen. Die Sieger auf der Landesebene fahren zum bundesweiten Vergleich.
Unter den 25 frisch gebackenen Mechatronikern ist auch eine junge Frau. Das ist Carsta Rosemeier aus Köthen. "Ich hatte schon immer Interesse an Technik", begründete sie ihre Berufswahl. Leider hat Carsta zwar ihren Gesellenbrief, jedoch noch keinen Job. So geht es jedem zweiten aus der Gruppe. "Der Beruf ist begehrt, die Zahl der Arbeitsplätze aber begrenzt", sagt Kretzschmar. In einem solchen Fall haben die jungen Leute nicht viele Möglichkeiten: Arbeitsamt, eigene Job-Suche oder eine Weiterqualifizierung in der Hoffnung, irgendwann später bessere Aussichten auf einen Arbeitsplatz zu haben.