SR-2-Treffen SR-2-Treffen: Funke springt in Drosa über

drosa/MZ - „Hallo Drosa, hier ist Antenne RS 2.“ So begrüßte Bernd Wagner am Wochenende die Besucher des Naherholungszentrums im Ortsteil der Gemeinde Oster-nienburger Land. Welche Besucher? Ist denn schon wieder Heimatfest? Nein! Das ist erst Anfang Juli. Vergangenes Wochenende stand Drosa ganz im Zeichen des Mopeds SR2. Der SR2-Club aus Wulfen veranstaltete sein mittlerweile fünftes Treffen, und Drosa war wieder für zwei Tage die SR2-Hauptstadt Mitteldeutschlands.
Spektakel im Vogtland
Die Idee, in Drosa ein SR2-Treffen auf die Beine zu stellen, kam Georg Schaub, dem Chef des Clubs, schon 2006. Damals nahm die Wulfener Gruppe rund 250 Kilometer mit ihren „Knatterbüchsen“ auf sich, um in Kürbitz im Vogtland am sogenannten „Löwenspektakel“ teilzunehmen.
In dem Ort findet seit 1999 jährlich Deutschlands größtes SR2-Treffen statt. Da rollen auch schon mal 890 Teilnehmer auf ihren Mopeds bei der 27 Kilometer langen Ausfahrt über die Straßen und werden von unzähligen Besuchern angefeuert.
Fasziniert von den Eindrücken, die er von der Veranstaltung mit nach Hause genommen hatte, keimte in Georg Schaub die Idee, ein Treffen dieser Art auch mal im Altkreis Köthen durchzuführen. Und so fingen die SR2-Freunde vor vier Jahren an, genau das in Angriff zu nehmen. Jahr für Jahr steigt die Zahl der Besucher und auch die der Teilnehmer.
Zu den Stammgästen des Treffens in Drosa gehören Kornelia und Reiner Klemt. Zum nunmehr vierten Mal war das Ehepaar aus Albrechts, einem Ortsteil von Suhl, am Wochenende in dem kleinen Ort nahe Köthen zu Gast. Auch bei ihnen hatte alles mit der Veranstaltung in Kürbitz begonnen. Mit seiner ersten umgebauten Maschine nahm Reiner Klemt 2009 an der dortigen Ausfahrt teil. Seitdem ist er dem Moped sozusagen gänzlich verfallen.
Mit Fahrzeugen des Herstellers Simson hatte der 59-Jährige aus Thüringen aber schon vorher zu tun: Vor sechs Jahren übernahm er die Abteilung Motorenbau des Simson-Werks in Suhl und baut seitdem Simson-Fahrzeuge aller Art neu auf oder repariert diese. Außerdem gehört das Ausdrehen von Zylindern, das Aufdrehen von Gehäusen, das Vergrößern des Laufbuchsen-Durchmessers und das Tunen von Zylindern zum Repertoire der Firma KSM Motorenbau, die er mit seinen Söhnen in Suhl betreibt.
Als Reiner Klemt schließlich einen SR2 restaurierte, sprang der Funke regelrecht über. Er frisierte sein Moped zu einer Drei-Gang-Maschine. Sie war damit eine der schnellsten Maschinen in den Starterfeldern der verschiedenen Ausfahrten, an denen er fortan teilnahm.
Um auch seine Frau für das Hobby zu begeistern, restaurierte er einen zweite SR2. Reiner Klemt überredete seine bessere Hälfte, 2010 an dem Treffen in Kürbitz teilzunehmen. „Seit dieser Veranstaltung bin ich infiziert mit dem Virus SR2“, sagte die 56-Jährige am Wochenende in Drosa.
Jeden Sonntag
Mittlerweile macht sich das Ehepaar jeden Sonntag auf den Weg zu einer Ausfahrt durch den Thüringer Wald. Nicht selten werden Reiner und Kornelia Klemt auf ihren rot lackierten Maschinen dabei von den Bewohnern der Nachbarorte mit den Worten „Da sind wieder die beiden Roten“ begrüßt.
Auf Einladung von Georg Schaub nahmen die SR2-Liebhaber aus Thüringen dann schließlich auch an dem Treffen in Drosa teil. „Die Atmosphäre hier ist so familiär“, sagte Kornelia Klemt. Sie und ihr Ehemann wollen nächstes Jahr wiederkommen.
Mehr über den SR2-Club Wulfen finden Sie im Internet unter www.sr2clubwulfen.de.


