Spürnasen Amy und Buck
Löbnitz an der Linde/MZ. - Einladung in Festburg
Bürgermeister Karl-Heinz Hensel und der Heimatverein bieten den Rentnern des Dorfes seit April vorigen Jahres eine willkommene Abwechslung: Jeden vierten Mittwoch im Monat findet ein gemütliches Beisammensein in der Festburg statt. Grund dafür ist der Austritt der Löbnitzer aus der Volkssolidarität. Selma Keuwel und Waltraud Hoborn, einst Mitglieder dieser Organisation, bereuen ihre Entscheidung nicht: "Ich werde nicht wieder eintreten. Es gab keinen Zusammenhalt mehr", so Selma Keuwel. Um die regelmäßigen Treffen jedoch nicht aufgeben zu müssen, wurde Hensel um Hilfe gebeten. Im Gemeinderat tätige Mitglieder des Heimatvereins erklärten sich dazu bereit, die Betreuung der Rentner zu übernehmen.
Eigentlich war der Besuch der Hundestaffel schon zum Burgfest geplant. Damals musste die Aufführung buchstäblich ins Wasser fallen, doch aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben.
Nach einer kleinen Eröffnungs-Ansprache durch Hensel betrat der erste Hund den Schauplatz: Amy hatte einen Spielball fest in der Schnauze und wurde von ihrem Herrchen, Polizeihauptmeister Michael Holzkamp, hereingeführt. Nachdem sie ihr Können gezeigt hatte, erntete Amy besonders von den kleinen Besuchern kräftigen Applaus.
Durch die große Wärme wurde die Vorstellung ein wenig gekürzt. "Wir würden gern mehr machen, aber wir müssen Rücksicht auf die Tiere nehmen", so Holzkamp. Kleine Pausen wurden eingelegt, in denen sich die Gäste am Kuchenbüfett bedienen konnten. Die Helferinnen aus dem Heimatverein, so beispielsweise Elke Rabe, Gisela Pitschke und Hannelore Kammel, backten leckeren Kuchen, dem Süßmäuler nicht widerstehen konnten. Nach einer ersten Stärkung gab Holzkamp eine kleine Einführung in die Drogenkunde: "Dieses weiße Pulverchen hier ist zum Beispiel Kokain. Bitte nicht aufschneiden und kosten, davon wird man abhängig!"
Peitsche geschwungen
Seine Hündin Amy kann bis zu fünf Rauschgifte erschnüffeln. Doch um das zu demonstrieren, benötigten die Polizisten Hilfe aus dem Publikum: Die sechsjährige Johanna Pitschke stand den beiden Beamten zur Seite: Sechs Schuhkartons drapierte sie auf dem Boden, wobei in einem davon ein präpariertes Spielzeug versteckt war. Amy erschnüffelte natürlich sofort die richtige Kiste. Johannas Mutti bemerkte lachend: "Zu Hause haben wir auch einen Hund. Gleich Samstag werden wir mit dem Training beginnen."
Zum Abschluss der Vorführung kam Siegfried Gruhls Fährtenspürhund Buck zum Einsatz: Sein Kollege Holzkamp mimte den Dieb. Nach einem "Halt, Polizei! Bleiben sie stehen!" stürmte Buck auf den mit einer Peitsche lärmenden Holzkamp zu und verbiss sich nach einem forschen "Fass!" durch Gruhl in den ausgepolsterten Arm des Polizeihauptmeisters. Nach der Aufführung belohnten die begeisterten Kinder Amy und Buck mit einer ausgiebigen Streicheleinheit.