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Spenden aus Köthen für Nepal Spenden aus Köthen für Nepal: Haus des Großvaters ist zerstört

Von Ute Hartling-Lieblang 04.08.2015, 08:32
Der Professor für Medientechnik Steffen Strauß (l.) und Dekan Ulrich-Michael Eisentraut (r.) überreichen die Spende an Student Deepak K.C.
Der Professor für Medientechnik Steffen Strauß (l.) und Dekan Ulrich-Michael Eisentraut (r.) überreichen die Spende an Student Deepak K.C. Nicklisch Lizenz

Köthen - „An einer Hochschule, die so international ausgerichtet ist, bleiben die Dinge, die in der Welt passieren, nicht anonym. Sie bekommen einen Namen“, so der Dekan des Fachbereiches Elektrotechnik, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen (EMW), Ulrich-Michael Eisentraut, letzte Woche im Alten Senatssaal der Hochschule. Er bezog sich damit auf das schwere Erdbeben in Nepal im April diesen Jahres, welches der Professor für Medientechnik, Steffen Strauß, zum Anlass nahm, eine Spendenaktion auszulösen. Die Aktion galt dem Studenten Deepak K.C. aus Kathmandu, der im Fachbereich studiert, und seiner Familie. Insgesamt sind dabei 1673 Euro zusammen gekommen, wie jetzt bekannt wurde.

Fünf Tage blieb der junge Mann aus Kathmandu im April im Unklaren darüber, wie es seiner Familie geht. Dann erreichte ihn in Köthen endlich die befreiende Nachricht: Seine Familie ist am Leben. Bei dem Erdbeben sei das Haus seiner Großeltern, 92 und 90 Jahre alt, die in einem Bergdorf rund 80 Kilometer von der nepalesischen Hauptstadt leben, total zerstört worden, erzählte Deepak K.C . am Donnerstag bei der symbolischen Scheckübergabe noch einmal. Der Großvater sei auch verschüttet gewesen.

Mit dem Geld, das Mitarbeiter und Studenten der Hochschule, aber auch Köthener Bürger, auf das Konto des gemeinnützigen „Verein der Freunde und Förderer der Hochschule Anhalt (FH)“ eingezahlt haben, soll nun das Haus der Großeltern wieder aufgebaut werden. Traditionelle Baustoffe dort seien Holz und Stroh, berichtete der Student auf die Frage von Dekan Eisentraut. „Mit dem Geld kann man schon eine vernünftige Bleibe errichten“, so Deepak K.C., der den Scheck dankbar und in seiner sehr zurückhaltenden Art entgegennahm. „In meiner Heimat ist jetzt Hochmonsunzeit“, erklärte er, warum die Lage in Kathmandu noch immer sehr schwierig ist. Im Bergdorf seiner Großeltern könne man aber schon etwas tun.

Die Mitarbeiter des Fachbereiches sind nach wie vor daran interessiert, über die Entwicklung in Deepaks Heimatland informiert zu werden, und wollen auch Unterstützung bei der Überweisung der Spendensumme leisten. „Sie können sich auch in anderen Krisensituationen immer an uns wenden“, so die Professoren Eisentraut und Strauß. Gefreut hat sich über die Höhe der Spende auch die Köthenerin Rosemarie Raubaum, die an der Aktion mit beteiligt war, wie die MZ bereits berichtete. (mz)