Spaß auf zwei Rädern Spaß auf zwei Rädern: Peter Krüger aus Wörbzig sammelt DDR-Mopeds und -Motorräder
Wörbzig - So ganz einfach zusammenpacken und nach Hause gehen konnte Peter Krüger auf dem Kinder- und Heimatfest von Wörbzig nicht. Krüger musste den Weg zu seinem Grundstück mehrmals machen. Immerhin hatte der Mann gleich mehrere Zweiräder in die Remise zu bringen - natürlich mit Hilfe seiner Frau Manuela und seines Sohnes Fabian.
Denn alle drei hatten ihre Aktie daran, dass die Veranstaltung auf dem Festplatz durch einen besonderen Programmpunkt bereichert wurde: Krügers präsentierten den Besuchern eine von „Star“ bis „Spatz“ DDR-geprägte Zweiradsammlung, die mit Sicherheit bei vielen Gästen Jugenderinnerungen hervorrief.
So ist auch Peter Krüger zu diesem Hobby gekommen. „Die Zweifünfer MZ“, sagt er und deutet auf die blaulackierte Maschine, „war der Anfang. Ich bin da ein bisschen DDR-Anhänger.“
Krüger hat mal bei der Köthener Firma Deißner Karosseriebauer gelernt
Dem Anfang sind etliche weitere Mopeds und Motorräder gefolgt, die zwar unterschiedlichen Alters sind, aber die alle eint, dass sie immer noch fahren können und auch gefahren werden. Durchaus auch noch im Alltagsbetrieb. „Die Simson hier ist Baujahr 1996, ein Schwalbe-Nachfolger, die fährt mein Sohn immer noch“, sagt Peter Krüger.
Der sein Hobby auch beruflich grundiert ausüben kann. Krüger hat mal bei der Köthener Firma Deißner Karosseriebauer gelernt, noch in der damaligen Leninstraße in Köthen. Auch wenn er inzwischen in einem anderen Job und in einer anderen Stadt arbeitet, machen doch die beruflichen Fähigkeiten den Unterschied, wenn er sich wieder einmal an eine Maschine macht, um sie dauerhaft zu erhalten.
„Derzeit habe ich noch drei Maschinen, die im Aufbau sind“, sagt er. Langeweile kommt da nicht auf. Zumal es, wie der 50-Jährige sagt, „alles für alles“ gibt, man muss nur wissen wo. Das Prunkstück der kleinen Ausstellung auf dem Wörbziger Festplatz, eine 125er RT (Reichstyp), die 1958 in den MZ-Werken gebaut wurde, besteht nahezu vollständig aus Original-Bauteilen.
Ganz entspannt ist Krüger bei der Frage, was er denn noch gern in seiner Sammlung hätte
„Bis auf den Auspuff und die Reifen“, sagt Peter Krüger. Allerdings sind die Schrauberarbeiten für die Winterzeit vorgesehen, „denn im Sommer wollen wir natürlich herumfahren“. Und die Zweiräder auch anderswo präsentieren. In der Woche zuvor hat man Krügers Fahrzeuge beim Heimatfest in Piethen sehen können, wo auch ein Oldtimertreffen zum Programm gehörte.
Eigentlich selbstverständlich also, dass Krüger - Mitglied im Wörbziger Heimatverein - auch gleich zusagte, als die Idee aufkam, er könne seine motorisierten Schätze doch mal beim eigenen Heimatfest vorstellen. Die Krüger-Schau wurde noch durch einen alten Mercedes aus Aken ergänzt, durch einen Trabant und eine alte „Ameise“, „die immer noch gut im Einsatz ist“, sagt Krüger.
Der ganz entspannt ist bei der Frage, was er denn noch gern in seiner Sammlung hätte. Das muss der Wörbziger nicht lange überlegen: „Ein Viertakter fehlt mir noch“, sagt er. „Zum Beispiel eine AWO.“ Allerdings: Die im Awtowelo (AWO)-Werk Suhl gebaute AWO 425 ist heute fahrbereit unter Brüdern 3.000 bis 6.000 Euro wert, je nach Zustand. Aber vielleicht findet sich ja was zum Schrauben. Das würde Peter Krüger sicher viel mehr Spaß machen... (mz)