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Die Besten auf dem Board „Skeeten in Keethen“ lockt trotz des Regens rund 500 Besucher zum Köthener Skate-Contest

Von Jessica Vogts 20.09.2021, 13:36
Auf der großen Skateranlage stellten die jungen Menschen ihr Können unter Beweis. Hier ist Balance gefragt.
Auf der großen Skateranlage stellten die jungen Menschen ihr Können unter Beweis. Hier ist Balance gefragt. (Foto: Lutz Sebastian)

Köthen/MZ - „Autsch“ ruft ein junger Mann, als er samt Skateboard von der Rampe stürzt. Kopfschütteln bei einem anderen Skater, weil der Trick noch nicht ganz sitzt. Es ist kurz nach 14 Uhr am Samstagnachmittag im Skaterpark am Jürgenweg in Köthen. Es herrscht viel Betrieb auf der Skateranlage. Am Himmel zeichnen sich dunkle Wolken ab - alle hoffen, dass sich das Wetter hält, ein enormes Risiko.

Streetwork Köthen und der Verein „KeepPushing“ aus Bernburg hatten am Samstag zum Skate-Contest „Skeeten in Keethen“ eingeladen. Einlass zum Gelände erhielt nur der, der getestet, genesen oder geimpft war. Der Besucherstrom wurde anhand von besprayten Steinen, die jeder Besucher am Eingang erhielt, im Auge behalten.

Die Veranstalter Nadine Anhalt (von links), Andreas Thiele und Christopher Thiele.  zeigen sich zufrieden mit dem Event.
Die Veranstalter Nadine Anhalt (von links), Andreas Thiele und Christopher Thiele. zeigen sich zufrieden mit dem Event.
(Foto: Sebastian)

Es ist eine große Gemeinschaft, unter den Gästen sind viele Freunde der Teilnehmer

Zahlreiche Besucher - von jung bis alt - sind der Einladung gefolgt, um die Skater anzufeuern und ihre waghalsigen Darbietungen zu betrachten. Der Wettbewerb stand an diesem Tag aber nicht im Vordergrund. „Die Hauptsache ist, alle haben Spaß. Es ist einfach ein Zusammenkommen, ein Wiedersehen untereinander“, erklärt Mitveranstalter Andreas Thiele.

Es ist eine große Gemeinschaft, unter den Gästen sind viele Freunde der Teilnehmer. Auch die Freunde Max, Moritz, Jonas und Janek aus Köthen sind hierher gekommen, um altbekannte Gesichter wiederzutreffen. „Wir haben hier unsere Jugend verbracht. Es ist schön, dass hier etwas gemacht wird“, erzählen sie.

Gegen halb drei startete der Wettbewerb - beginnend mit den Unter-18-Jährigen

Innerhalb weniger Monate wurde die Veranstaltung auf die Beine gestellt. „Größer als je zuvor“, sei die Veranstaltung laut Nadine Anhalt von Streetwork Köthen. Erstmalig ist der Verein als Veranstalter mit dabei. „Ich bin unglaublich froh, hier dabei zu sein. Es gibt nicht viel für die älteren Jugendlichen in der Stadt, hier kann man ihnen was bieten“, erklärt Nadine Anhalt. Das zumindest sahen viele Besucher ähnlich. „Uns gefällt es sehr gut hier. Es ist endlich mal was los in Köthen“, finden zumindest die Köthener Victoria Rott und Marcus Köppe.

Gegen halb drei startete der Wettbewerb - beginnend mit den Unter-18-Jährigen. Jeder der fünf Teilnehmer hatte 90 Sekunden Zeit, um seine Tricks zum Besten zu geben. Eine dreiköpfige Jury bewertete währenddessen das Können.

Auf dem Gelände galt die 3G-Regel.
Auf dem Gelände galt die 3G-Regel.
(Foto: Sebastian)

Der 13-jährige Emil aus Halle etablierte sich schnell zum Publikumsliebling. „Stabil“, „fett“ raunt es von den Plätzen. Geklatscht wurde - in gewohnter Skatermanier - durch das Schlagen der Bretter auf den Boden.

Gegen 17 Uhr etwa musste der Contest aufgrund des Wetters gänzlich abgebrochen werden

Nach dem U18-Contest waren dann die „Großen“ an der Reihe. Knapp 30 Skater hatten sich angemeldet. Sie kamen aus allen Himmelsrichtungen angereist - Magdeburg, Halle, Dessau, sogar aus Ulm kam man nach Köthen. Auch die ortsansässigen Skater durften an diesem Tag natürlich nicht fehlen. Der 25-jährige Michel Lindau war einer davon. Seit über 15 Jahren steht er nun schon auf dem Brett. Beim Contest wollte er sein Können zeigen. Für den Gewinner winkt am Ende ein neues Skateboard. Doch auch er sagt deutlich: „Es geht nicht ums Gewinnen. Hier herrscht kein Konkurrenzkampf. Man feiert die Tricks der anderen ebenso.“

Michel Lindau aus Köthen
Michel Lindau aus Köthen
(Foto: Sebastian)

Trotzdem ist den Skatern eine gewisse Anspannung anzusehen - logisch, man will dem Publikum auch sein Talent beweisen. „Klar, die Skater sind nervös, stehen unter Druck. Wenn sie die Tricks schaffen, dann ist das besser als Sex“, lacht Andreas Thiele, der die Pausen im Wettbewerb nutzt, um selbst ein paar Stunts auszuprobieren.

Immer wieder wurde der Wettbewerb jedoch vom Regen unterbrochen. Eine Rutschpartie wollte hier schließlich niemand riskieren. Gegen 17 Uhr etwa musste der Contest aufgrund des Wetters gänzlich abgebrochen werden. Das Finale stand da zwar noch aus, doch das störte offenbar kaum - einen Sieger gab es mit Matthias Krausmann aus Brandenburg am Ende trotzdem.

Gut 500 Besucher sind es am Ende laut den Veranstaltern gewesen

Mit dem Regen und dem Ende des Wettbewerbs verabschiedete sich hier aber noch keiner. Bierwagen und der Grillstand warteten noch auf hungrige und durstige Mäuler. Wenige Schritte entfernt ging es mit einem ordentlichen Programm weiter. Auf einer Bühne fanden vier Punk-Bands und drei Hip-Hop-Acts Platz. Bis 24 Uhr wurde ordentlich gefeiert.

Gut 500 Besucher sind es am Ende laut den Veranstaltern gewesen. Nach langer Pause aufgrund der Corona-Pandemie konnte der Skate-Contest nun bereits zum achten Mal in Köthen stattfinden. „Es war ein gelungener Tag. Die Resonanz war durchweg positiv“, resümieren sie nach dem Wochenende.