Irish Pub in Köthen Shamrock Irish Pub in Köthen: Irish Pub findet nach Schließung neue Betreiber

Köthen - Einfach? Nein, einfach wird es nicht, das „Erbe“ ihrer Vorgängerin anzutreten. Das ist Susi Fritsche klar. Sie wagt es dennoch. Als neue Chefin des Irish Pubs.
Im Juni hat das beliebte Lokal am Bachplatz in Köthen geschlossen. Yvetta Schotte musste einen Schlussstrich ziehen. Sie hatte 15 Jahre lang fürs „The Shamrock - Irish Pub“ gelebt, brauchte jetzt endlich mal Zeit für sich. Ihre Gäste hatten Verständnis - und waren dennoch traurig.
„Es hat wehgetan, die Freunde leiden zu sehen“, sagt Tom Aslan. Der Unternehmer war dabei, als Yvetta Schotte ihren „Ruhestand“ verkündet hat. Ein Schock für seine Freunde. Ein Schock für alle.
Drei Köthener finden sich
Köthen ohne Irish Pub? Das konnte sich Tom Aslan nicht vorstellen. Er arbeitete zusammen mit Sven Röthe, dem Inhaber der Galerie, an einem Plan, wie es weitergehen könnte. Ein Konzept, das nötige Geld... Das alles hatten die beiden. Etwas aber fehlte ihnen. „Unser wunder Punkt war die Personalfrage“, sagt Tom Aslan. Die Seele des Ladens.
Da kommt Susi Fritsche ins Spiel. Eine Weltenbummlerin. Sie reiste als Rucksacktouristin durch Australien. Sie studierte in Großbritannien. Und jobbte nebenher in der Gastronomie. Die 28-Jährige hat ihre Familie und ihre Freunde in Köthen. Viele von ihnen, sagt sie, seien gern ins Irish Pub gegangen.
Susi Fritsche machte sich Gedanken darüber, wie es wäre, das Lokal zu übernehmen. Träumereien. Mehr nicht. Allein hätte sie das Projekt schließlich nicht stemmen können. Gemeinsam mit Tom Aslan und Sven Röthe aber schon.
Kommen Musiker zurück ins „The Shamrock“?
Vom 30. September bis 2. Oktober wird das Irish Pub wieder eröffnet. Mit einem typischen Irish-Pub-Programm. Am Freitag, 30. September, gibt es eine Jamsession. Mit vielen Künstlern der letzten Jahre.
Die Musiker der Jamsessions, die einst im Lokal am Bachplatz stattfanden, hatten sich nach dessen Schließung aufgeteilt: Einige treffen sich montags beim Musiker-Stammtisch in Jackys Musik-Café, einige donnerstags in der Hofstube am Schloss.
Ob die Musiker ins Pub zurückkommen? Tom Aslan weiß es nicht. Er findet aber, dass durchaus auch drei Jamsessions in Köthen überleben könnten. „Wo Kultur stattfindet, findet kein Wettbewerb statt“, sagt er.
Pub-Betreiber wollen auch neue Wege gehen
Doch zurück zum Eröffnungswochenende: Am Samstag, 1. Oktober, wird zur Folkwerkstatt eingeladen. Den ganzen Tag über treten Bands vorm Irish Pub auf. Es gibt außerdem ein Kinderprogramm. Am Sonntag lässt das Team das Wochenende ausklingen.
„Ich möchte, dass es so weitergeht wie bisher“, sagt Susi Fritsche zur Zukunft des Lokals. Mit Jamsessions. Mit Konzerten. Mit Quizabenden. Bei denen klinkt sich übrigens Yvetta Schotte mit ein. Sie will sich die Fragen überlegen. Zumindest am Anfang.
Das Irish Pub will auch neue Wege gehen. So soll Whiskey künftig eine größere Rolle spielen. Eine eigene Whiskeykarte ist geplant. Den Betreibern schwebt außerdem vor, das Lokal auch für andere kulturelle Veranstaltungen zu nutzen. Nicht nur musikalischer Art.
Gerüchte nach der Pub-Schließung im Umlauf
Dass das Irish Pub wenige Monate nach der Schließung wieder öffnet, hat auch mit Bernd Hauschild zu tun. „Es gehört zur Kultur in Köthen dazu“, sagt der Oberbürgermeister. Dass die neuen Betreiber alles entspannt angehen wollten, ärgerte ihn. „Stammgäste erhält man nicht mit geschlossenen Räumen“, sagt er. Er wollte eine schnelle Lösung. Und machte Druck.
Während das Irish Pub geschlossen hatte, hatte es verschiedene Gerüchte gegeben, wie es mit dem Lokal am Bachplatz weitergehen sollte: Von einem Schuhladen war die Rede, sogar von einer Dönerbude. Alles nur Gerüchte, sagt die Vermieterin. Sie ist froh, dass das Lokal erhalten bleibt. Für das Pub wird übrigens noch Personal gesucht. (mz)