Schicht beim Licht - oder nicht?
KÖTHEN/MZ. - In dieser Verordnung der Europäischen Union werden Ökodesign-Anforderungen festgelegt, die für das Inverkehrbringen von Leuchtstofflampen und Hochdruckentladungslampen gelten, die unter anderem zur Straßenbeleuchtung bestimmt sind. Danach müssen alte Leuchtstoffröhren in den Straßenlaternen entfernt und durch solche des Typs T 8 ersetzt werden. Hochdruckentladungslampen müssen bestimmte Mindestanforderungen erfüllen, wenn sie weiterhin zur Straßenbeleuchtung eingesetzt werden sollen.
"Wir haben im Stadtgebiet von Köthen in den letzten Jahren unsere Straßenbeleuchtung Zug um Zug modernisiert", sagte Dezernentin Ina Rauer. Bei den derzeit eingesetzten Lampen handele es sich um Quecksilberdampflampen und Natriumdampflampen. "Köthen Energie hat für die Stadt die Umrüstung vorgenommen." Die eingesetzten Lampen sollen nach Aussagen der Stadt den von der EU festgelegten Mindestanforderungen entsprechen.
Insgesamt gibt es im Köthener Stadtgebiet einschließlich aller Ortsteile 3300 Straßenlampen. "Wahrscheinlich sieht es in den anderen Städten und Gemeinden ähnlich aus, so dass kaum noch Lampen ausgewechselt werden müssen und somit auch niemand gegen die EU-Verordnung protestiert hat", mutmaßte die Dezernentin Ina Rauer.
Eine ähnliche Auskunft gibt Köthen Energie: "Wir haben die von der EU-Verordnung zum Austausch vorgesehenen Leuchtstofflampen so gut wie gar nicht eingebaut", meinte Herbert Albrecht von der Abteilung Technik / Service. Die auszuwechselnden Leuchtstofflampen seien hauptsächlich in den alten Bundesländern im Einsatz gewesen. Köthen Energie betreut in den Gemeinden Großbadegast, Großpaschleben, Gröbzig, Libehna und Zabitz einschließlich deren Ortsteile die Ortsbeleuchtung. Insgesamt, so Albrecht, gebe es dort rund 800 Lichtpunkte. Diese seien hauptsächlich mit Natriumdampfhochdrucklampen ausgestattet, die zu 90 Prozent eine Leistung von 70 Watt haben. Schon zu DDR-Zeiten habe man begonnen, wegen der Notwendigkeit der Energieeinsparung auf moderne Lampen umzurüsten.
Einige alte Quecksilberhochdruckdampflampen gebe es noch, ergänzte Bernd Hauschild, erster Stellvertreter des Verwaltungsleiters der VG Südliches Anhalt. Diese sollen aber in der kommenden Zeit innerhalb der von der EU vorgegebenen Zeitschiene durch Natriumdampfhochdrucklampen ersetzt werden.
In der Verwaltungsgemeinschaft Osternienburg sieht die Lage etwas anders aus. "Wir haben Orte, in denen die Umstellung bereits beendet ist und andere, in denen es noch allerhand zu tun gibt", erklärte Jeanette Streuber vom Verwaltungsamt Osternienburg. So gebe es beispielsweise in Elsnigk mit Ortsteil Würflau, in Osternienburg sowie in Micheln mit seinen Ortsteilen noch viele der veralteten Lampen. Insgesamt stehen in der Verwaltungsgemeinschaft 440 Straßenlampen, von denen bis 2011 die dann nicht mehr zulässigen Leuchtpunkte ausgetauscht werden.
In Aken ist man laut Baudezernent Roland Berger gegenwärtig dabei, die Lage zu prüfen. Wenn demnächst feststeht, wie viele Lampen den neuen Richtlinien noch nicht entsprechen, werde man schrittweise - wie es die finanzielle Lage erlaubt - daran gehen, diese Lampen durch moderne zu ersetzen, informierte Berger auf MZ-Anfrage.