Sanitätshaus OTB in Köthen Sanitätshaus OTB in Köthen: Rollstuhl wird "maßgeschneidert"

Köthen/MZ - Seit einiger Zeit ist der freundliche junge Mann in seinem Rollstuhl in der Innenstadt von Köthen wieder zu sehen, beim Einkaufen oder wenn er einfach so spazieren fährt. Das konnte er lange Zeit nicht mehr, musste vor Schmerzen oft auf halber Strecke von seiner Wohnung in der Rüsternbreite bis zur Innenstadt wieder umkehren.
Standard-Gefährt brachte nur Schmerzen
Jetzt hat sich das geändert. „Sie wissen gar nicht, was es bedeutet, wenn man auf einmal am Leben teilnehmen kann. Schon wenn ich nur mal so losfahre und ein Eis esse, ist das so eine Freude!“, erzählt Mirko Miersch.
Möglich gemacht hat das ein neuer, quasi maßgefertigter Rollstuhl. Der war nötig; denn das bisherige Standard-Gefährt brachte dem 29-Jährigen nur eines: Schmerzen.
Von einem Bekannten erhielt er den Tipp, mit seinem Problem doch mal beim Sanitätshaus OTB in Köthen vorzusprechen. Der Tipp war Gold wert; denn sieben Monate später konnte der Köthener wieder durch die Stadt fahren.
In dieser langen Zeit wurde sein Körper vermessen, ein Abdruck für die Rückenschale gemacht, die Anforderungen an das Gefährt mit seinem Arzt besprochen, seine häuslichen Verhältnisse analysiert, ein Antrag auf diesen „Adaptiv-Rollstuhl“ von der Krankenkasse abgelehnt und nach Gesprächen dann doch genehmigt. „So hat sich noch niemand um mich gekümmert“, lobt Mirko Miersch die Hilfe des Sanitätshauses.
Anomalie seiner Wirbelsäule
Mirko Miersch war nicht immer behindert. Als er noch zur Schule ging, stellte ein Arzt eine Anomalie seiner Wirbelsäule fest. Daraus wurde eine hochgradige Deformation, weshalb sich die Mediziner 2004 zu einer Operation entschlossen. „Danach war ich querschnittsgelähmt“, berichtet Mirko Miersch.
Es folgten Rehabilitation und 2013 eine zweite OP, nach welcher der junge Mann einen Rollstuhl bekam. Doch bald musste er feststellen: Der geht gar nicht. „Frisch operiert in einem Standard-Rollstuhl - das war die Hölle“, blickt er zurück. Das Problem: Seine Wirbelsäule wölbt sich um elf Zentimeter hervor. Miersch konnte von nun an seine Wohnung kaum noch verlassen und musste sogar seine ehrenamtliche Tätigkeit im Köthener Sanitäts-Förderverein aufgeben.