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Sanierung im Osternienburger Land Sanierung im Osternienburger Land: Entsteht hier ein neues Idyll für Radfahrer?

Von Ute Nicklisch 23.02.2016, 19:55
Schottermaterial wird angefahren und mit einem sogenannten Straßenhobel verteilt.
Schottermaterial wird angefahren und mit einem sogenannten Straßenhobel verteilt. Ute Nicklisch

Wulfen/Trebbichau - Ein weiterer Meilenstein in Sachen Hochwasserschädenbeseitigung im Osternienburger Land wird derzeit zwischen Wulfen und Trebbichau bei Aken gesetzt. Die Sanierung des sogenannten Sandweges mit anschließendem Löbitzseeweg war dringend notwendig.

Der Weg durch das Naherholungsgebiet „Am Löbitzsee“ stand während des Junihochwassers 2013 längere Zeit komplett unter Wasser. Tiefe Löcher machten die Wegverbindung anschließend nahezu unbefahrbar. Als Teilstück des Europaradweges R1 spielt die Sanierungsstrecke von 4,2 Kilometern Länge auch für den Radtourismus der Region eine nicht unbedeutende Rolle.

Material aus Löbejün

Anfang Februar haben die Arbeiten der Firma Strabag begonnen, die aus dem Hochwassertopf finanziert werden. Etwa 40 Zentimeter tief trug man die Fahrbahn, teilweise in Form eines Feldweges mit seitlich asphaltiertem Fahrradweg, ab. Anschließend wurde alles mit einem Unterbau aus Ziegelrecycling verfüllt.

Derzeit wird die Anschlussschicht aus Schotter aufgebracht. Dazu verteilt ein sogenannter Straßenhobel (Grader) das aus dem Steinbruch in Löbejün angefahrene Material, welches im Anschluss mit einer Straßenwalze verdichtet wird. Abschließend, so informiert die Sachbearbeiterin für Straßenbau, Janine Dolge, sollen zwei Betonspurbahnen mit einer jeweiligen Breite von 1,10 Metern und angrenzenden Rasengitterstreifen aufgetragen werden.

Ohne Ärger ist der Baustart am Sandweg zwischen Wulfen und Trebbichau nicht verlaufen. Denn die Gemeinde Osternienburger Land war etwas voreilig. „Wir mussten Verkehrsfreischnitte machen“, sagt Janine Dolge, Sachbearbeiterin für Brandschutz und Straßenverkehr der Gemeinde. Sträucher hätten beschnitten werden müssen, damit die Baufahrzeuge durchkommen. Das Umweltamt des Landkreises Anhalt-Bitterfeld war damit ganz und gar nicht einverstanden. „Es gab differente Ansichten zur Linienführung“, sagt dessen Leiter Andreas Rößler. Die Arbeiten seien weder im Sinne des Biosphärenreservats noch im Interesse des Umweltamtes gewesen. Es bestand Klärungsbedarf.

Mittlerweile haben sich Umweltamt und Osternienburger Land verständigt. Die Arbeiten am Sandweg können also ungehindert weitergehen.

Die Straßensperrung für diese Bauarbeiten sei bis Ende Mai beantragt. „Wenn das Wetter mitspielt, könnten die Arbeiten auch schon früher beendet werden“, prognostiziert die Sachbearbeiterin der Gemeinde Osternienburger Land.

Dorado für Radfahrer

Der Sandweg mit einer Länge von insgesamt 2,8 Kilometern soll anschließend als reiner Radweg freigegeben werden. Lediglich landwirtschaftliche Fahrzeuge bilden dann eine Ausnahme auf dem Dorado der naturliebenden Radfahrer. Der Abschnitt entlang des Löbitzsees von 1,4 Kilometer Länge würde dagegen weiterhin für den Pkw-Verkehr freigegeben werden.

Mit der Sanierung gewinnt das Gebiet für Radfahrer an Attraktivität. Denn neben der R1-Verbindung zwischen Wulfen und dem Naherholungsgebiet Löbitzsee stellt dieser Sandweg zudem eine touristisch bedeutsame Radfahrroute zum Akazienteich und weiter nach Aken dar.

Dieser Teil des Europaradweges führt aus Wulfen kommend an der Kreuzung zum Löbitzsee linker Hand weiter. Radler fahren dort direkt durch das Naturschutzgebiet des Neolithteichs, welcher Brutplatz für mehr als 30 Wasser- und Sumpfvogelarten ist. Der Campingplatz Akazienteich ganz in der Nähe bietet Bade- und Übernachtungsmöglichkeiten unterschiedlicher Art. Von dort führt ein ausgebauter Weg entlang der Waldkante über Kleinzerbst nach Reppichau. (mz)