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Sachsen-Anhalt-Tag in Köthen Sachsen-Anhalt-Tag in Köthen: Hochschule Anhalt entwickelt Hightech-Wappen

Von Katrin Noack 13.04.2015, 08:30
Jahn Potas hat das Köthener Wappen in einem Grafikprogramm gezeichnet. Nach dieser Vorlage entsteht die Plakette.
Jahn Potas hat das Köthener Wappen in einem Grafikprogramm gezeichnet. Nach dieser Vorlage entsteht die Plakette. Heiko Rebsch Lizenz

Köthen/MZ - Für die Fünf-Achs-Fräsmaschine in Halle 61 am Hubertus ist die Gravur der Plakette mit dem Wappen von Köthen eine Kleinigkeit. „Sie fräst Maschinenbauteile, Werkzeuge und Prototypen“, beschreibt Professor Daniel Landenberger vom Fachbereich Maschinenbau und Fertigungstechnik der Hochschule Anhalt die üblichen Aufgaben der hochtechnischen Maschine. Dabei werden die einzelnen Abläufe mit dem Computer und speziellen Programmen gesteuert. Der Professor und seine Studenten entwickeln die verschiedenen Abläufe für die Maschine mit einem speziellen Computerprogramm. Danach stellt die Fräsmaschine dann dreidimensionale Bauteile her, wie sie im Werkzeugbau oder in der Automobilbranche benötigt werden. Oder eben eine Aluminium-Plakette mit dem Köthener Wappen für den Sachsen-Anhalt-Tag.

Viel zu beachten

„Wir wollen zeigen, was wir bei uns in der Fertigungstechnik machen“, erklärt Landenberger die Idee hinter dem Projekt. Denn auch anhand der kleinen Plakette lässt sich das gut erklären, wie Jahn Potas beweist. Der Student im Fach Wirtschaftsingenieurwesen hat mit anderen Studenten das Ablaufprogramm für die Gravur unter dem Dateinamen „Sachsen-Anhalt-Tag“ am Computer entwickelt. Bis die Datei fertig war, hatte der Student viel zu tun.

Zunächst hatte Potas das Köthener Wappen von der Stadtverwaltung bekommen. „Das musste von der Größe her angepasst werden“, erklärt der Student. Die Maße des Logos wurden also am Computer umgerechnet auf die Maße der Plakette, die fünf mal fünf Zentimeter klein ist. Auch das Material musste Potas bei den Berechnungen einplanen und die Besonderheiten der Maschine. Etwa dass sie einen kleinen Gravierfräser für die sehr feine Gravur verwendet und dieser dann mit hoher Umdrehung arbeitet.

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Bevor die Maschine mit dem Fräser mit enormer Geschwindigkeit die kaum sichtbaren feinen Linien in einen Metallblock fräst, schaut sich Potas das Wappen noch einmal an seinem Computerbildschirm an. Die Grafik - ein großes Abbild des Wappens - zeigt jede einzelne Linie genau an. Es ist auch zu erkennen, in welcher Reihenfolge die Maschine die einzelnen Linien aus dem Metall schneidet. Zuerst entsteht entsprechend der Vorgaben das Schild des Wappens, dann die Burg darinnen. Der Student kann die Grafik aber auch ein wenig verändern. Zum Beispiel Schriftzüge einfügen. „Sachsen-Anhalt-Tag 2015“ und die Internetseite des Fachbereichs sind auf der Vorlage bereits eingefügt. Für einen weiteren Schriftzug oder kleine grafische Elemente wie zum Beispiel einen Stern ist noch Platz.

Das dürfen die Besucher beim Sachsen-Anhalt-Tag am Computer sogar selbst zeichnen. Und die Maschine wird jenes Element danach auf der Plakette fräsen. „Die Besucher können dann etwas Individuelles mitnehmen“, erklärt Landenberger. Allerdings sollten sich die Besucher dabei ein wenig gedulden. Um das Wappen zu fräsen und danach die Plakette zu schneiden braucht die Maschine etwa 15 Minuten - ohne Erklärungen und grafische Ergänzungen. Landenberger, Potas und Studenten der Fertigungstechnik werden zum Sachsen-Anhalt-Tag am Samstag und Sonntag in einem Pavillon vor dem Roten Gebäude die Arbeit an der computergestützten Fräsmaschine vorstellen und mehrere Plaketten für die Besucher fertigen lassen. Und auch wenn das für die Maschine nur eine Kleinigkeit ist, beeindrucken wird es auf jeden Fall.

Das fertige Köthener Wappen aus der Fräsmaschine.
Das fertige Köthener Wappen aus der Fräsmaschine.
Heiko Rebsch Lizenz
Mitarbeiter Thorsten Herbst befestigt einen Block aus Aluminium in der computergestützten Fräsmaschine. Sie fertigt dann aus dem Metall die Plakette.
Mitarbeiter Thorsten Herbst befestigt einen Block aus Aluminium in der computergestützten Fräsmaschine. Sie fertigt dann aus dem Metall die Plakette.
Heiko Rebsch Lizenz