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Ringreiten als Dorffest-Höhepunkt

Von Steffen Rohkohl 23.07.2006, 19:11

Werdershausen/MZ. - Und genau diese Impressionen erfuhren am vergangenen Samstag die rund 150 Besucher des 5. Werdershausener Dorffestes. Unter dem Motto: "Wie war es vor 440 Jahren" gestaltete der Werdershausener Heimat- und Gesangverein ein buntes Allerei mit vielen Attraktionen aus der Zeit der Siedlungsgründer. Besonders gute Resonanz, laut der Vereinsvorsitzenden Kerstin Ackermann, zeigte sich bei den erstmals teilnehmenden Käseverkäufern aus Cörmigk und den Cellewitzer Landfrauen, die die Gäste mit Holzprodukten einer damaligen Hausfrau versorgten.

"Selbst Hand anlegen", hieß es dann auch für mehrere neugierige Festgänger, die zum Beispiel ihre eigene Kerze mit persönlichem Charakter zauberten und so immer mehr in die Welt der Burgen und Könige eintauchten aus deren Bann sie sich nicht mehr entziehen konnten. Gestärkt von hausgemachten Säften sowie Marmelade tobten sich die kleinen Mittelalter-Fans an Spielen aus, für die man keine Steckdose oder eine Bildröhre benötigt, sondern einzig und allein Murmeln, Würfel und Büchsen.

"Mit dieser Veranstaltung halten wir die dörfliche Tradition hoch und holen sie in die Köpfe der Leute. In der heutigen Zeit verspüren die Menschen ein immer größeres Bedürfnis zum Einfachen zurück zukommen", ist sich die geborene Werdershausenerin Kerstin Ackermann sicher und betont gleichzeitig das große Engagement und die Liebe, die alle ehrenamtlichen Helfer des Heimatvereins aufbrachten, um die seit Dezember letzten Jahres laufenden Feierplanungen zu realisieren.

Den Höhepunkt des Tages lieferten die 16, auf ihren Pferden galoppierenden Ringreiter aus Piethen, Edlau und Merwitz, die wieder den Besten aus ihren Reihen ermittelten. Angespornt durch die lustig-munter spielende Blaskapelle, die zu späterer Stunde zum fröhlichen Tanz einlud, errang Martin Belger als einziger mit 3 erhaschten Ringen Platz 1. Ihm folgten Jana Schroth und Bodo Nietz.

Als krönenden Abschluss zogen in der Frühe des Sonntagmorgens mehrere gut geölte Gesangskehlen durch die Werdershausener Straßen, um jeden Einwohner mit einem Ständchen sanft aus den Träumen zu schaukeln. Aufgehört wird natürlich nur gegen Naturalien, die dann später bei einer Dankeschönveranstaltung den Sponsoren zu Gute kommen.