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Regenguss folgte ein sonniges Mühlenfest

Von Helmut Dawal 31.07.2005, 15:02

Libehna/MZ. - Dann ging es aber richtig zur Sache. Welche Kiste würde wohl am schnellsten über die Piste sausen? Diese Frage konnte in relativ kurzer Zeit beantwortet werden, denn die Zahl der Mannschaften hielt sich in engen Grenzen. Gerade vier Teams hatten sich einen Kampf um Meter und Sekunden geliefert. Und den gewann die "Blitzmannschaft", bestehend aus dem Trio mit Lars, Benjamin und Max. Die Jungs benötigten gerade 56 Sekunden, ihre Rivalen deutlich mehr. Die "Unfreiwilligen" waren eine Minute und 14 Sekunden unterwegs, das "Koalateam" noch drei Sekunden länger. Abgeschieden auf Platz 4 kam die "Zickenkiste" ins Ziel, die eine Minute und 34 Sekunden unterwegs war. Außerhalb der Wertung, weil das einzige Team in seiner Klasse, rollte der "Herrencart" über die Rennstrecke und benötigte eine Minute und sieben Sekunden.

Das Seifenkistenrennen war nur ein Bestandteil des bunten Programms, das die Besucher des Mühlenfestes in Libehna am Wochenende erleben konnten. Die 25 Mitglieder des Vereins "Zur alten Mühle Libehna" hatten wieder viele Vorbereitungen getroffen, um das traditionelle Dorffest zu einem Höhepunkt im Leben der Gemeinde werden zu lassen. Der Auftakt am Freitagabend allerdings fiel sprichwörtlich ins Wasser. "Wir waren mitten im Fackelumzug, da begann es zu schütten. Wir waren mehr als nass", schilderte Vereinsvorsitzender Reiner Novotny. Ein "harter Kern" habe sich von dem Gewitter aber nicht abschrecken lassen und sei geblieben.

Rund um die Mühle herrschte ab Samstagsmittag dann bei sonnigem Wetter reger Betrieb. Den Auftakt gaben die "Gröbziger Musikanten" mit volkstümlichen Weisen. Später stellten sich die Kinder vom "Wichtelland" vor. Danach sorgte Schlagersänger André Peickert für Stimmung. Er ließ einen Ohrwurm nach dem anderen auflegen, sang dazu und hatte schnell die Sympathie des Publikums auf seiner Seite. Peickert tingelt immer mal auf Volksfesten, und es scheint, der junge Sänger aus Hinsdorf wird von Mal zu Mal besser. Mitgestalter des Mühlenfestes waren auch die Tanzgruppe des FSV Köthen und am Abend die Band "No Name".

Über die Besucherzahl zeigte sich der Vereinsvorsitzende sehr zufrieden. Wie von ihm zu erfahren war, gehen die Gedanken schon in das nächste Jahr. "Dann feiern wir das 20. Mühlenfest, und das soll dann doch ein bisschen größer werden", sagte Novotny. So wollen die Libehnaer nach vielen Jahren Pausen wieder böhmische Blasmusik ins Dorf holen. Bei den ersten Mühlenfesten gehörten böhmische Musikanten stets dazu, irgendwann seien sie aber nicht mehr bezahlbar gewesen. Da sie aber immer sehr gut angekommen seien, wolle man versuchen, eine Kapelle zu engagieren. Ritterspiele und Vorführungen von Stuntmans sind weitere Punkte, die möglicherweise in das Jubiläumsprogramm einfließen.

Dankbar ist Novotny der Gemeinde Libehna, die sich um Ein-Euro-Jobber bemühte, die auch an der Mühle gearbeitet haben. So erhielt die Bockwindmühle einen neuen Anstrich, auch der Zaun um das Gelände wurde neu gepinselt. Nicht zuletzt freute sich der Vereinsvorsitzende über einen Gewerbetreibenden aus Repau, der die Kosten für das Kinderkarussell übernahm, so dass Kinder unter zehn Jahren kostenlos Karussell fahren konnten. "Das Karussell drehte sich fast ohne Pause", so Novotny.