Puppenspieler in der Créperie Puppenspieler in der Créperie: Der Mond ist abgestürzt in Köthen

Köthen/MZ - „Wir spielen heute die Geschichte vom Mondbär. Kennt die jemand von euch schon?“ „Jaaa! - „Na dann brauch ich ja gar nicht spielen ...“. Natürlich spielte er dann doch. Puppenspieler Hasso Maatz war schließlich mit seiner Frau Angelika extra aus Fröndenberg nach Köthen in die Créperie gekommen. Zwei Mal erfreute das „Figurentheater Struwwelpeter“ vergangenen Sonntag große und kleine Gäste mit dem Stück „Der Mondbär“ nach der literarischen Vorlage von Rolf Fänger und Ulrike Möltgen.
Wie im richtigen Leben; man – in diesem Falle der Mond höchstselbst – freut sich über die nächtliche Stille im Wald, bis diese dann böse lärmend rüpelhaft gestört wird. Ein Flugzeug dröhnt – kollidiert schließlich mit dem nachtleuchtenden Gesellen, so dass er abstürzt, sich in besagtem Wald wiederfindet – und vom Mondbären gefunden wird.
Dieser – großer Fan des Erdtrabanten – nimmt ihn mit in sein Heim, kümmert sich, füttert ihn mit Honigkuchen und spielt Dame mit ihm. Unterdes jedoch passieren Missgeschicke im nun finsteren Wald; ein Hase stolpert, prallt gegen Bäume und fällt schließlich in sein Karottenbunkerloch, das er - obwohl selbst gegraben - an anderer Stelle vermutete.
Auch Reinecke Fuchs kommt nicht gut klar; freut sich über den vermeintlichen Hasenbraten, doch der gewiefte Hase versichert ihm, er könne ihm helfen: „Ich kann im Dunkeln sehen! Weil ich so viele Karotten esse!“ - „Kann ich dann auch im Dunkeln sehen, wenn ich dich fresse?“
Gefressen wird in dem Stück niemand, sondern die beiden gehen – inzwischen verstärkt vom gelehrigen Dachs und einem Marienkäfer – auf die Suche nach dem verschwundenen Mond, und entdecken gar bald das helle Licht in des Mondbären Zuhause.
Nein, gestohlen habe der ihn nicht, verteidigt der Mond den bezichtigten Bären, der ihn am liebsten für immer als Gast behalten möchte. Doch ohne Mond am Himmel, da bliebe es dunkel. Und Gezeiten gäbe es auch keine. Bleibt die Frage: „Wie kriegen wir ihn wieder hinauf?“
„Wie kriegen wir ihn munter?“, kommt hinzu, denn als der Sonnenvogel erscheint und trällert, da schläft er ein, der gelbe Geselle, und die tierische Schar macht sich auf die Suche nach dem flüchtigen Gefiederten, der ihn, wie sie glauben, als einziger wieder wecken kann.
So kommt man bald in ein finsteres Tal, das von einer reimenden Krähe bewacht wird. Die Schar findet gar bald das rosafarbene Fantasiewesen, das gar nicht böse, sondern eher traurig ist, weil es seit einem Streit Zwillingsschwester Polli vermisst, für die es sogar eine Kartoffelkuchenmaschine gebaut hat. Und – er hat eine Flugmaschine! Womit das Mondtransportproblem geklärt wäre – ebenso wie die Absturzursache; Pollux war es gewesen, der auf der Suche nach Polli den Mond vom Himmel geschubst hat!
So bahnt sich das glückliche Ende an; Sonnenvogel gefunden, Mond geweckt – allerdings vom Mondbären, der es ohne des Hasen Hilfe schafft, obgleich dieser durchaus auch „gut im Lieder kompostieren“ ist. Die Flugmaschine startet, schleppt den Mond an seinen himmlischen Platz; die Geschichte ist aus – Eltern und Kinder waren’s zufrieden.
