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Powerboote fegen über Akazienteich

Von Stefanie Greiner 03.08.2008, 14:52

Aken/MZ. - "Die Kurven und Haken werden bei voller Geschwindigkeit geschlagen. Da kann man nur reflexartig reagieren", erklärte der Modellbootfan aus Dessau-Roßlau.

Am Samstag war Maas beim Akener Modellsport-Verein "Delphin" zu Gast und präsentierte sein Wettkampfmodell. "Unser Verein wurde zur Wende gegründet. Die Traditionen gehen aber bereits mehrere Jahrzehnte zurück", informiert Vorsitzender Thomas Kunze. Die Saison verbringen die Modellsportfreunde am Akazienteich, wo ihnen seit diesem Jahr auch ein Bürocontainer mit Aufladestationen zur Verfügung steht. "Die Fahrzeuge laufen mit umweltfreundlichen Elektromotoren", erzählt Vereinsmitglied Gerald Pries. Am Modellsport faszinieren ihn vor allem die technischen Aspekte. "Es ist das Bauen und Tüfteln. Wenn das Fahrzeug fertig ist und funktioniert, ist es nicht mehr so interessant", ergänzte Thomas Kunze.

Die Altersstruktur des 25 Mitglieder starken Vereins reicht vom Grundschul- bis Rentenalter. Einer der Jüngsten ist der siebenjährige Nils, der selbstbewusst sein kleines Eco-Rennboot präsentiert und damit vor allem Vater Thomas Kunze mit Stolz erfüllt.

"Die Modelle wachsen mit der Größe der Kinder", so der Vorsitzende. "Die Fahrzeuge sind aber keine Spielzeuge", betont Gerald Pries und weist auf die Gefahr der Schnellboote hin. Um Unfälle mit Schwimmern zu verhindern, wurde der See während der Repräsentationsfahrten für Badende gesperrt. Vor allem die startenden Powerboote bewegen sich im Geschwindigkeitsbereich von bis zu 100 Kilometern pro Stunde. "Solche Spitzenwerte werden wir heute aber nicht erreichen", vermutet Pries. Die hohen Temperaturen der vergangenen Tage sorgten für reichlich Algenwuchs, der die Fahrzeuge bremste und in einigen Fällen zum Stillstand brachte.

Ein Ruderboot wurde zur Bergung der betroffenen Schnellboote eingesetzt. Auch das 1,23 Meter lange Powerboot von Jürgen Birzle fiel dem Algenteppich zum Opfer. Schon seit seiner Kindheit ist der Bernburger vom Modellbau beeindruckt. "An den Schnellbooten reizt mich vor allem der Geschwindigkeitsrausch", verrät Birzle.

Großes Interesse am Modellbau zeigten auch die Besucher Astrid und Bernd Reich. "Mich fasziniert die gesamte Technik. So ein Rennboot wäre auch was für mich", gesteht der Trebbichauer. Auch Ehefrau Astrid Reich lauscht den Gesprächen zwischen ihrem Mann und den Modellbauern interessiert.

Am Wochenende hatten Besucher Gelegenheit, selbst einmal die Fernsteuerung in die Hände zu nehmen. "Das ist nicht einfach und erfordert viel Konzentration und Übung", beschreibt Gerald Pries. Auch bei Stadtfesten der Region war der Akener Verein häufig mit Modellbooten und -autos präsent. Interessierte sind jederzeit willkommen, sich einen Eindruck vom Vereinsleben zu verschaffen.