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Plan für Kleingartenanlage in Köthen  Plan für Kleingartenanlage in Köthen : Im "Sonneneck" entsteht ein Garten der Zukunft

Von ute nicklisch 04.02.2016, 13:04
Die ehemalige Kleingartenanlage „Sonneneck“ in der Rüsternbreite.
Die ehemalige Kleingartenanlage „Sonneneck“ in der Rüsternbreite. Archiv/Heiko Rebsch Lizenz

Köthen - Ein Lehmofen muss auf jeden Fall mit rein, sogenannte „essbare Landschaften“ sollen entstehen, in denen Kräuter, Obst und Gemüse gedeihen, mehrstufige Wiesen möchte man anlegen und eventuell auch eine Solar-Anlage zur Energiegewinnung. Die Vorschläge für den „Garten der Zukunft“ in der ehemaligen Kleingartenanlage „Sonneneck“ in der Köthener Rüsternbreite werden immer konkreter. Mit dem zweiten Planungsworkshop in der Köthener Hahnemannschule rückten vor kurzem Visionen in greifbare Nähe. In dem Gemeinschaftsprojekt der Hochschule Anhalt, der Basis gGmbh, der Deutschen Umwelthilfe sowie Schülern der Förderschule Samuel Hahnemann will man in der ehemaligen Kleingartenanlage einen Schaugarten für ökologisches und nachhaltiges Gärtnern errichten.

Nachhaltige Bewirtschaftung

Nach dem ersten Planungsworkshop im vergangenen Jahr machten sich vier Studentinnen für Landschaftsarchitektur vom Hochschulstandort Bernburg-Strenzfeld an die Arbeit. Ihre Ergebnisse präsentierten sie in vier Entwürfen zur Gestaltung dieses Gartens. Neben speziellen Begriffen wie Perma-Kultur oder alternative Energien brachte Lisa-Sophie Becker auch das Thema „Aquaponic“ mit ins Spiel. Ein Fischteich soll als „Aquakultur“ mit Hydrokulturen im Garten gekoppelt werden, wovon sie sich einen Synergieeffekt verspricht. Das war für alle Anwesenden eine ganz neue Herausforderung. Aber die nachhaltige Bewirtschaftung ist ja Hauptziel dieses Zukunftsgartens. Auch sogenannte Hügelbeete aus Gartenabfällen wie Reisig, Grasschnitt und Kompost passen perfekt in das Konzept der Nachhaltigkeit.

Kleingartenanlage als Studienprojekt

Natürlich solle auch der Spaßfaktor und die Erholung keinesfalls zu kurz kommen. „Ein Weidensofa wäre ganz schön“, schlug Astrid Hölzer vor, die als Projektkoordinatorin vom Umweltverband Deutsche Umwelthilfe (DUH) das Ganze leitet. Für die Ausführung wird dann die Basis gGmbh gemeinsam mit den Neuntklässlern der Hahnemannschule und gern auch weiteren freiwilligen Helfern zuständig sein. „Nächste Woche werden wir anfangen“, verkündet deshalb der Basis gGmbH-Geschäftsführer, Frank Junkert entschlossen.

Mehr über das Projekt lesen Sie auf Seite 2.

Offensichtlich können es einige der Beteiligten kaum noch abwarten, endlich praktisch loszulegen. Schließlich stünde der Frühling bereits vor der Tür. Dennoch sind die Planungen noch nicht vollständig abgeschlossen. In den kommenden Wochen werden sich die vier angehenden Landschaftsarchitektinnen nochmals an die Arbeit machen und einen gemeinsamen Plan aus ihren vier separaten Entwürfen erarbeiten. Den wollen sie dann an ihrem Hochschulstandort in Bernburg vorstellen. Denn nicht nur der Garten der Zukunft allein zählt zu ihrer Studienaufgabe, sondern die Gestaltung der gesamten ehemaligen Kleingartensparte, für die die Studentinnen aus dem dritten Semester einen Entwurf erarbeiten.

Jeder kann mitmachen

Der Garten der Zukunft nimmt nur einen Teil der Anlage ein. Sogar die Leiterin der Köthener Kita „Buratino“, Christina Blankenburg, verfolgte mit Interesse den Planungsworkshop. Denn auch ihre Schützlinge nahmen schon öfter an Aktionen der Basis gGmbh teil, zum Beispiel am Gesundheitstag. „Das ist genau das, was wir unseren Kindern rüberbringen möchten“, sagt die Leiterin der Kindertagesstätte zum geplanten Gemeinschaftsgarten. Um die zahlreichen Ideen auch in die Tat umzusetzen, ist jeder, der Lust an Gemeinschaft hat, gern gesehen. „Mitzubringen sind nur Spaß, Motivation und Arbeitskraft“, appelliert Frank Junkert an die Köthener. Das Projekt „Gärten der Zukunft“ soll aber auch Wissen vermitteln, weshalb die Teilnehmer viel über Gartenbau lernen und für nachhaltiges Wirtschaften sensibilisiert werden. Fabian von der Köthener Hahnemannschule meint am Ende des Workshops: „Wir haben heute viele neue Wörter gehört und auch einiges dazugelernt“. Auch Florian aus der neunten Klasse kann es kaum erwarten, dass er endlich mit dem Bau des geplanten Holzbootes los legen kann.

Wer am Gemeinschaftsprojekt „Gärten der Zukunft“ in Köthen mitwirken möchte, kann sich bei der Projektmanagerin Ines Wittig unter Telefon 03496/21 00 09 melden. (mz)

Architektur-Studentinnen Marie Wegener, Lisa-Sophie Becker, Marilen Wenzler, Professorin Ellen Kausch und Laura Pütz stellen ihre Entwürfe für den „Garten der Zukunft“ vor.
Architektur-Studentinnen Marie Wegener, Lisa-Sophie Becker, Marilen Wenzler, Professorin Ellen Kausch und Laura Pütz stellen ihre Entwürfe für den „Garten der Zukunft“ vor.
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Astrid Hölzer von der Deutschen Umwelthilfe Hannover schreibt auf, was wann zu tun ist und was für den Gemeinschaftsgarten benötigt wird.
Astrid Hölzer von der Deutschen Umwelthilfe Hannover schreibt auf, was wann zu tun ist und was für den Gemeinschaftsgarten benötigt wird.
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