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Vom Hockeyfeld auf die Bühne Osternienburger Band „Serious Minded“„ kämpft am Freitag um Musikförderpreis in Magdeburg

Die Osternienburger nehmen am „SWM TalentVerstärker“- Contest teil.

Von Jessica Vogts 06.10.2021, 14:26
Phillip Hartmann (von links), Hannes Icha, Benjamin Strahl und Raik Matthias vor ihrem Probenraum im Osternienburger Jugendklub.
Phillip Hartmann (von links), Hannes Icha, Benjamin Strahl und Raik Matthias vor ihrem Probenraum im Osternienburger Jugendklub. (Foto: Ute Nicklisch)

Osternienburg/MZ - Es wird der erste größere Auftritt nach langer Corona-Pause. „Serious Minded“, so heißt die Deutschrockband aus Osternienburg, treten am Freitag beim „SWM TalentVerstärker“-Wettbewerb in Magdeburg an. Nervös so kurz vor dem Auftritt?

„Es ist eine Mischung aus Lampenfieber und Bock. Nach Corona ist man schon ein bisschen eingerostet“, erklärt Sänger Hannes Icha. Mit ihm auf der Bühne stehen am Freitag seine Bandkollegen Benjamin Strahl (Schlagzeug), Raik Matthias (Bassist) und Phillip Hartmann (Gitarrist).

Mit fünf Liedern treten sie am Freitag gegen drei weitere Bands aus der Region an

Die vier Jungs kennen sich seit der Grundschule. Ihren sportlichen Teamgeist haben sie bereits in jungen Jahren auf dem Hockeyfeld bewiesen. Warum es also nicht auch als Band versuchen, dachten sie sich. Nun feiern sie im November bereits ihr 15-jähriges Bestehen. Verändert hat sich seither nicht viel - der Probenraum im Jugendclub in Osternienburg ist noch der gleiche, Musik machen nach wie vor ihr Hobby. Nur die Zeit ist knapper geworden. „Wir sind froh, wenn wir zweimal im Monat proben können“, erklärt Icha.

Mit fünf Liedern treten sie am Freitag gegen drei weitere Bands aus der Region an. Das ist jedoch erst die Vorrunde. Sechs Bands ziehen letztendlich ins Finale am 12. November ein. „Es wird sicher ein schöner Abend. Aber ob wir gewinnen? Nun, wir geben das Beste“, sagt der 30-Jährige und lacht. „Serious Minded“ treten bereits zum dritten Mal in Magdeburg an. Einmal haben sie es bis ins Finale geschafft. Sonst blieb es bei der Vorrunde. Aber darüber seien sie nie traurig gewesen. „Wir erhoffen uns da jetzt nicht, unbedingt die beste Band aus Sachsen-Anhalt zu werden“, scherzt der Hobbymusiker. Vielmehr sei es der Fakt, endlich mal wieder vor Publikum zu spielen, Spaß zu haben. Sollten sie es auch dieses Mal ins Finale schaffen, dann wird das ein sportliches Wochenende für die Band. Denn nur einen Tag später soll das Bandjubiläum im Jugendclub gefeiert werden.

„Wir bedienen die klassischen Klischees wie Liebe, Herzschmerz und Neuanfang“

Zwei eigene Alben mit insgesamt 26 Songs, 13 Titel pro Album, haben sie bereits rausgebracht. „Schrei nach Veränderung“, so lautet der Titel des zweiten Albums, welches die Band am 27. März auf den Markt gebracht hat. Die Texte haben sie allesamt selbst geschrieben.

„Wir bedienen die klassischen Klischees wie Liebe, Herzschmerz und Neuanfang“, sagt der Sänger. Aber wie der Bandname verrät, wollen sie auch den Leuten etwas mit auf den Weg geben und Kritik üben. „Es steckt auch etwas Ernsthaftigkeit hinter unseren Liedern“, führt er fort.

Die lange Pause aufgrund der Pandemie war für die Musiker sehr hart. „Wir waren so gut wie von der Bildfläche verschwunden. Corona hat einen tiefen Graben gezogen - musikalisch und persönlich“, blickt Icha zurück. Kaum Proben, der Kontakt untereinander fehlte. „Die Luft war einfach raus“, sagt er.

Vor der Corona-Krise waren die Jungs in der ganzen Region unterwegs

Umso mehr freut es ihn, dass es nun wieder endlich richtig losgeht. Als sie gefragt wurden, ob die Bewerbung für den Bandcontest noch stehe, bejahten sie dies sofort. Viel Zeit zum Proben blieb da nicht mehr. Immerhin: Erst vor wenigen Wochen hatten die vier Musiker einen Auftritt bei einer privaten Veranstaltung in Köthen. Das war sozusagen noch einmal die Generalprobe.

Vor der Corona-Krise waren die Jungs in der ganzen Region unterwegs, so spielten sie etwa jedes Jahr beim Gröbziger Parkfest. Über die Grenzen der Region hinaus haben sie es jedoch nur selten geschafft. Doch genau das steht noch ganz oben auf der To-do-Liste.

Traum von einer Deutschland-Tour

„Unser Traum ist es, einmal eine Deutschland-Tour zu veranstalten“, schwärmt Icha. In größeren Städten haben sie noch nie gespielt, die Kontakte zu dortigen Bandkollegen seien aber vorhanden.

Der Wunsch sei es daher, sich einfach mal zwei Wochen freizunehmen und durch Deutschland zu reisen - und natürlich auch aufzutreten. „Das ist ein gutes Ziel für das nächste Jahr“, manifestiert der Sänger der Band.