1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Köthen
  6. >
  7. Norman Ritters Leben zwischen Drogen, Alkohol und rechter Gesinnung

Köthener stirbt nach Leberzirrhose Das war Norman Ritter: Ein Leben zwischen Drogen, Alkohol und rechter Gesinnung

Norman Ritter war über Jahrzehnte fester Bestandteil der Stern-TV-Doku über die Familie aus Köthen. Sein Leben: geprägt von Armut, Gewalt, Rechtsextremismus und Kriminalität. Nach schwerer Krankheit starb er im Januar 2025 mit nur 40 Jahren. Eine Chronik seines Lebens.

Von DUR Aktualisiert: 21.02.2025, 10:49
Der 40-jährige Norman Ritter litt an schweren Erkrankungen, die durch jahrelangen Alkoholmissbrauch verursacht wurden. Seine Beerdigung in Köthen fand unter Polizeischutz statt.
Der 40-jährige Norman Ritter litt an schweren Erkrankungen, die durch jahrelangen Alkoholmissbrauch verursacht wurden. Seine Beerdigung in Köthen fand unter Polizeischutz statt. Screenshot: youtube/sternTV

Köthen. - Norman Ritter war eines der bekanntesten Mitglieder der medial präsenten Familie Ritter aus Köthen. Über drei Jahrzehnte hinweg wurde sein Leben in RTL stern TV-Reportagen dokumentiert, die soziale Missstände, Kriminalität und gescheiterte Resozialisierung aufzeigten - vom jungen Mann, der in problematischen Verhältnissen aufwuchs, bis hin zu seinem Tod mit nur 40 Jahren.

Norman Ritter: Frühe Jahre und erste Konflikte mit dem Gesetz

Norman Ritter wurde 1984 in Köthen, Sachsen-Anhalt, geboren. Er wuchs in schwierigen sozialen Verhältnissen auf, geprägt von Armut, Gewalt und rechtsextremen Ideologien. Im Kindesalter bedrohte er mit seinen Brüdern eine Nachbarin, die aus Angst wenig später aus ihrer Wohnung auszog. Nach dem Angriff wurde er mit neun Jahren in einem Heim untergebracht.

Lesen Sie auch: Duftbaum mit Karin Ritter - "Disziplinarische Maßnahmen" gegen Polizisten aus Sachsen-Anhalt?

Sein damaliger Heimerzieher Michael Jagdmann erinnert sich an einen sehr lieben und netten jungen Norman Ritter. Probleme habe es nur gegeben, wenn der Junge ein Wochenende bei seiner Mutter Karin Ritter verbracht habe. Mit 13 Jahren kam er durch die Schließung des Jugendheims wieder in die Obhut seiner Mutter.

Während dieser Dreharbeiten stand Norman Ritter bereits mit einem Bein im Gefängnis. Zum damaligen Zeitpunkt wartete er nur noch darauf, von der Polizei abgeholt zu werden. Weitere Aufenthalte in Gefängnissen sollten in den kommenden Jahren folgen.

Norman Ritter verbrachte viele Jahre im Gefängnis

2018 machte Norman Ritter erneut Schlagzeilen. Gemeinsam mit seinem Bruder Christopher und seiner Nichte Jasmin-Patrizia war er an einem brutalen Überfall auf einen Obdachlosen beteiligt. Die Täter misshandelten ihr Opfer schwer.

Dieser Vorfall führte dazu, dass Norman Ritter im September 2019 zu einer Haftstrafe von 22 Monaten verurteilt wurde. Wegen weiterer Delikte wurde er bereits im Juli 2019 zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren verurteilt.

2023 wurde er nach fünf Jahren Haft aus der Vollzugsanstalt Burg entlassen. Nach stern TV-Angaben wollte Norman nach seiner Entlassung mit dem exzessiven Alkoholkonsum aufhören. Gegen seine Sucht kam er jedoch nicht an.

Gesundheitlicher Verfall und Tod im Januar 2025

Aufgrund seines jahrelangen Alkoholkonsums diagnostizierten  Ärzte 2017 bei ihm eine Leberzirrhose. Es schien fast so, als habe er seine Erkrankung nicht ernst genommen, denn nach seiner Diagnose trank er weiter, fing schon morgens damit an. Seine Tabletten, die ihm vom Pflegedienst gebracht wurden, schluckte er mit Bier herunter. Damit wollte er laut eigener Aussage seine Schmerzen im Knie bekämpfen.

Auch interessant: Neues Stern-TV-Spezial - Oma Karins Lieblings-Enkel spricht über seine Kindheit

Neben seiner Leberzirrhose kam im November 2023 eine Herzschwäche hinzu. Wie aus der stern TV-Sonderfolge zu Norman Ritters Tod hervorgeht, verweigerte er ärztliche Behandlungen und starb am 15. Januar 2025 im Klinikum Köthen.

Norman Ritter: Beerdigung in Köthen unter Polizeischutz

Seine Beerdigung fand am 10. Februar auf dem Friedhof in Köthen statt. Schon am frühen Morgen seien Einsatzkräfte der Polizei vor Ort gewesen.

Rund 30 Trauergäste versammelten sich und nahmen Abschied von Norman Ritter – darunter auch seine Brüder Christopher und René.