Neue Pizzeria in Köthen: Neue Pizzeria in Köthen: "PizzaHeld" backt sogar Nutella-Pizza

Köthen - Pizzateig aus Dinkel- und Roggenmehl? Wieso eigentlich nicht, dachten sich Christian und Diana Okon und probierten es einfach mal aus. Den Kunden schmeckt’s.

Seit zweieinhalb Monaten gibt es ihre Pizzeria „PizzaHeld“ in Köthen nun schon. Im Pizzaofen - einem Vollschamott-Pizzaofen - werden Klassiker gebacken, wie Salami-Pizza, Hawaii-Pizza und Schinken-Pizza.

Die Kunden können aber außerdem auch ausgefallene Kreationen probieren. Nutella-Pizza zum Beispiel. Eine Pizza, die vor allem bei Kindern gut ankomme, sagt Christian Okon. „PizzaHeld“ hat außerdem Aufläufe, Baguettes, Burger, Pasta und Salate im Angebot.

„Wir sind keine Kette“, betont der Inhaber. Er versuche es wirklich allein - ohne ein großes Unternehmen im Rücken zu haben. Ein mutiger Schritt. Das weiß Christian Okon. Der gelernte Hotelfacharbeiter schlug beruflich schon verschiedene Wege ein.

Er arbeitete unter anderem in einer Pizzeria in Bitterfeld. Nebenberuflich. Verdiente sein Geld als Fahrer. Die Idee, eine eigene Pizzeria zu eröffnen, kam ihm vergangenes Jahr. Im Urlaub nahm diese Idee immer mehr Gestalt an. Er schrieb einen Business-Plan, suchte nach einem geeigneten Objekt. Aber nicht etwa in Bitterfeld-Wolfen, wo er und seine Familie wohnen, sondern in Köthen. Aus einem einfachen Grund: Die Stadt habe zahlreiche Lieferdienste, sagt er. Ständig habe er Pizza-Autos herumfahren sehen. Ein schwieriges Pflaster für einen weiteren Lieferdienst.

Die Lohmannstraße 111 in Köthen entsprach seinen Vorstellungen. Das Objekt liege zentral, sagt er. Zentral für einen Lieferdienst. In alle Richtungen - die Pizzeria liefert in einem Umkreis von rund 15 Kilometern - sei er etwa gleich lange unterwegs. Das Objekt, zuvor eine Kneipe, liege an einer vielbefahrenen und wichtigen Durchfahrtsstraße in Köthen. Das überzeugte Christian Okon ebenso.

Nur eines fehlte ihm: Parkplätze. Darüber konnte der Inhaber aber hinweg sehen. Schließlich ist „PizzaHeld“ vor allem ein Lieferdienst. Die Kunden können ihre Pizzen natürlich auch abholen. Oder gleich in der Pizzeria essen. Auch dafür hat Christian Okon eine Genehmigung.

An die ersten Tage und Wochen nach der Eröffnung erinnert sich der Inhaber mit gemischten Gefühlen. Er freut sich, dass gerade in den ersten Tagen extrem viel los war. Der Pizzabäcker kam kaum hinterher, wodurch sich die Wartezeiten verlängerten. Ein Ärgernis für manche Kunden, was Christian Okon durchaus verstehen kann. Wofür er aber keinerlei Verständnis hat, das ist der Shitstorm bei Facebook.

„PizzaHeld“ hatte Werbung in dem sozialen Netzwerk gemacht. Was dazu führte, dass einige Nutzer geschäftsschädigende Kommentare unter die Beiträge schrieben. Den Inhaber ärgerte das. Immerhin gefährdeten diese Nutzer sein Geschäft. Und damit auch seine Zukunft - die Zukunft seiner Familie.

Mit der Pizzeria will sich der Bitterfelder schließlich eine Existenz aufbauen. Er hätte sich gewünscht, dass unzufriedene Kunden zu ihm kommen anstatt ihren Ärger zuerst bei Facebook loszulassen.

„Futter“ für einen Shitstorm. Denn andere nutzten diese Kommentare, um den neuen Lieferdienst schlechtzureden.
Christian Okon ist froh, dass das überstanden ist. Er erzählt, dass sein Lieferdienst schon einige Stammkunden hat und es weitergehen soll mit außergewöhnlichen Pizza-Kreationen. (mz)

Zu finden ist „PizzaHeld“ in der Lohmannstraße 111 in Köthen. Der Lieferdienst hat von 11 bis 14 und 17 bis 22 Uhr geöffnet.