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Neue Halle, neue Jobs Neue Halle, neue Jobs: Pergande Group expandiert in Weißandt-Gölzau

Von Doreen Hoyer 21.03.2019, 06:00
Patrick Schildauer (rechts) prüft die Arbeiten an einem neuen Mischbehälter. Dieser soll später im neuen Gebäude zum Einsatz kommen .
Patrick Schildauer (rechts) prüft die Arbeiten an einem neuen Mischbehälter. Dieser soll später im neuen Gebäude zum Einsatz kommen . Ute Nicklisch

Weißandt-Gölzau - Jetzt kommt das „Filetstück“. So jedenfalls könnte man die Fläche im Industriegebiet Weißandt-Gölzau bezeichnen, auf der in den kommenden Monaten eine neue Halle der Pergande Group entstehen soll. Bis Ende des Jahres soll sie fertig sein.

20 Millionen Euro habe man in den letzten beiden Jahren investiert, davon 18 in das Projekt der neuen Halle, erklären Wilfried Pergande und Mirko Peglow von der Geschäftsführung unter anderem der IPT-Pergande Gesellschaft für Innovative Particle Technology. „Es hat sich bei uns alles sehr positiv entwickelt“, betont Peglow. Unterstützt wurde das Unternehmen durch Investitionsbeihilfen des Landes in Höhe von 2,5 Millionen Euro.

Die Unternehmensgruppe mit ihren derzeit etwa 200 Mitarbeitern verarbeitet und veredelt chemische Stoffe im Auftrag von Kunden und arbeitet auch im Bereich Entstaubungstechnik. In der neuen Halle werden Anlagen zum Mischen und Trocknen von Pflanzenschutzmitteln stehen. Die Mischbehälter und andere Anlagen, die in dem neuen Gebäude zum Einsatz kommen, fertigt man in der Pergande Group selbst an. Außerdem wird die „Medizin für Pflanzen“, wie sie Wilfried Pergande nennt, vor Ort auch in Verpackungen abgefüllt.

Mindestens 20 neue Arbeitsplätze sollen in Weißandt-Gölzau entstehen

„Wir suchen gute Leute, die gewillt sind, diese Anlagen zu fahren“, erklärt Mirko Peglow. Mindestens 20, später wahrscheinlich 30 bis 40 neue Arbeitsplätze sollen nämlich in Weißandt-Gölzau entstehen. Gesucht werden vor allem Anlagenfahrer, die die Maschinen bedienen können. Dabei seien auch Quereinsteiger mit technischer Ausbildung willkommen, die zum Beispiel vorher als Elektriker gearbeitet haben.

Gesucht wird bereits jetzt, bevor die neue Halle überhaupt steht. Die Arbeitskräfte würden bei Bedarf noch geschult, damit die Anlagen zum Jahresende den Betrieb aufnehmen könnten, so der technische Geschäftsführer. Gute Kräfte für die Stellen zu finden, sei gar nicht so einfach. „Wir suchen ortsverbundene Leute, die langfristig hier leben und arbeiten wollen.“ Zunehmend seien in letzter Zeit Rückkehrer unter den Bewerbern und Neueinstellungen dabei, die einigen Jahre in Westdeutschland lebten und nun in den Osten zurückkehrten.

Noch ist vom neuen Pergande-Gebäude im Industriegebiet allerdings nichts zu sehen. Es laufen die Vorbereitungsarbeiten, um die 8.000 Quadratmeter große Fläche bereit zu machen für die Ankunft der Gebäudeteile, die bis zu 40 Meter lang sein werden. Man hoffe, dass in einigen Tagen die Baugenehmigung vorliege, erzählt Wilfried Pergande.

„Wir können die nächsten zehn Jahre in Gölzau gut expandieren“

Bevor die Halle in den Himmel wachsen kann, musste allerdings erst einmal der Boden bis in eine Tiefe von etwa zwei Metern ausgetauscht werden, denn er war zumindest teilweise mit Altlasten, quasi Überbleibsel aus der früheren Industriegeschichte des Ortes, verunreinigt. Es handele sich um ölhaltige Chemieabfälle, so Peglow. Mit dem Bau wird quasi eine Lücke in der Fläche geschlossen, denn ringsum stehen bereits Firmengebäude. Darum die eingangs erwähnte Bezeichnung „Filetstück“. Doch damit ist nicht Schluss.

„Wir können die nächsten zehn Jahre in Gölzau gut expandieren“, blickt Wilfried Pergande voraus. Die Flächen dafür gebe es - auch ohne jene in der Nachbarschaft, auf die eine Photovoltaikanlage gebaut werden soll. Dieser Plan sorgte für Unmut im Ortschaftsrat. Das fragliche Grundstück sei zumindest für sein Unternehmen nicht interessant gewesen, auch wegen einer Hochspannungsleitung, die dort verlaufe, so Wilfried Pergande auf Nachfrage.

Zusammen mit Mirko Peglow erklärt er, dass das jetzige Projekt nur ein Teil eines größeren Plans sei, bei dem man insgesamt etwa 40 Millionen Euro investieren wolle - gut die Hälfte davon in die nun zu bauende Halle. Das nächste Teilprojekt werde man, abhängig von der Marktentwicklung, vielleicht kommendes Jahr in Angriff nehmen, so Mirko Peglow. (mz)

Mirko Peglow und Wilfried Pergande (v. l.) von der Geschäftsleitung schauen sich mit ihrem Mitarbeiter Matthias Tepper einen der kleineren Behälter an.
Mirko Peglow und Wilfried Pergande (v. l.) von der Geschäftsleitung schauen sich mit ihrem Mitarbeiter Matthias Tepper einen der kleineren Behälter an.
Ute Nicklisch
Die Fläche für die neue Halle wird bereits vorbereitet.
Die Fläche für die neue Halle wird bereits vorbereitet.
Ute Nicklisch