Nach Tod von Marcus B. in Köthen Nach Tod von Marcus B. in Köthen: Anklage ist fertig - Ist ein Tatverdächtiger erst 17?

Köthen - Die Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau hat die Ermittlungen im Fall der beiden jungen Afghanen, die mit dem Tod des 22-jährigen Kötheners Markus B. in Zusammenhang gebracht werden, abgeschlossen und die Vorgänge dem Landgericht Dessau–Roßlau vorgelegt.
Anklage geht von Körperverletzung mit Todesfolge aus
Das Gericht muss nun entscheiden, wie es in dem Fall der beiden jungen Männer weitergeht, die sich derzeit in Untersuchungshaft befinden. Die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Dessau hält gegen beide den Vorwurf der gemeinschaftlichen Körperverletzung mit Todesfolge aufrecht.
Die Ermittlungen konnten aufgrund der sehr guten Zusammenarbeit mit der Polizei und dem Institut für Rechtsmedizin zeitnah abgeschlossen werden, heißt es in einer Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft, die ein Neuigkeit enthält: Im Rahmen der Ermittlungen habe sich herausgestellt, dass einer der Angeschuldigten nicht wie zunächst angenommen 20 Jahre, sondern erst 17 Jahre alt ist. Ein entsprechendes Dokument ist zu den Akten gelangt.
Ein Altersbestimmungsgutachten wurde nicht in Auftrag gegeben, so die Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau, „weil erfahrungsgemäß in der Wachstumsphase eines Jugendlichen beziehungsweise Heranwachsenden kein konkretes, aussagekräftiges Ergebnis zu erwarten ist“.
Streit vom 8. September in Köthen endete tödlich
Am Abend des 8. September waren die beiden Afghanen an einem Streit auf dem Köthener Karlsplatz beteiligt, in den Markus B. schlichtend eingriff. Dabei kam es aus Sicht der Staatsanwaltschaft zu den Handlungen, in deren Folge der Köthener letztlich starb. (mz)