Musikhotel "Goldener Spatz": Musikhotel "Goldener Spatz" in Jeßnitz: Genuss für Gaumen und Ohren

Jeßnitz - Schon Rudi Schuricke wusste in der 40er Jahren: Mit Musik geht alles besser. Diesen Slogan hat sich die Jeßnitzer Sängerin Angela Novotny zu eigen gemacht und bietet in ihrem Musikhotel „Goldener Spatz“ ausgewähltes bodenständiges Essen - zubereitet vom Küchenchef Horst Marksteiner-Novotny - mit gepflegter Unterhaltung an.

„Das ist eine gute Mischung“, meint sie. „Wir sind eine Familie und arbeiten alle in einem Betrieb“, freut sich die Wirtin, die zwar kein singendes Schnitzel auf der Speisekarte anbietet, dafür aber einen Jeßnitzer Pfefferhügel.

Wie das spezielle heimische Gericht auf die Karte kam, beschreibt die Jeßnitzerin: „Mit der Einladung in die Fernsehserie ,Riverboot’ war verbunden, dass jeder Gast ein heimisches Rezept mitbringen sollte.“

Damals habe sie sich für den Pfefferhügel entschieden, der bis heute bestellt werden kann. Genießen könne man alle Gerichte allein oder bei Familienfeiern bis zu 100 Personen. Auch Reisegruppen stehen die Türen des Hauses immer offen.

An die Anfänge des Hotels hat die Sängerin sowohl positive als auch negative Erinnerungen. „Mein Mann und ich haben uns schon zu DDR-Zeiten bei einem Gastspiel in Polen kennengelernt. Er war Koch und ich Sängerin und so war die Mischung schon vorprogrammiert“, sagt sie.

Etwas gemeinsam machen, das sei damals das Ziel gewesen. Doch mit der Wende sei dann alles anders gekommen, man habe den Sprung ins kalte Wasser gewagt. „Es gab viele Probleme, die vor allem finanzieller Art waren. Einen Kredit in Millionenhöhe zu bekommen, war gerade in dieser Zeit schwierig, zumal wir über keine großen Eigenmittel verfügten.“

Im Endeffekt habe alles geklappt und das Paar konnte sich das Restaurant mit dem angeschlossenem Zwölf-Zimmer-Hotel wie ein Baukastensystem zusammenstellen. Das Grundstück dafür kauften sie dem Nachbarn ab und hatten so genügend Platz für den Neubau.

Wenn die Gäste heute das Haus an der Dessauer Straße in Jeßnitz besuchen, können sie nicht mehr erahnen, womit die Familie über die Jahre kämpfen musste. „Schon am Tag der Eröffnung, an dem es in Strömen regnete, haben wir zum ersten Mal Kontakt mit dem Wasser bekommen“, erinnert sich Novotny.

Zweimal Hochwasser hätten ihr übriges getan. „Doch wir haben nicht aufgegeben und uns immer wieder ins Trockene gekämpft“, schildert sie. Und weiß auch Positives zu berichten: „Viele Prominente waren schon hier.“

Derzeit gestaltet die Sängerin mit ihrem Sohn Themenprogramme, in denen zum Beispiel Max Raabe oder Marlene Dietrich musikalisch zu Wort kommen. Sie sind am 28. April beim großen Frühlingsball zu erleben.

››Telefon: 03494/20821; Öffnungszeiten:

Die - Do: 11 - 22 Uhr, Fr - Sa: 11 - 23 Uhr, So: 11 -20 Uhr; Anschrift: 06800 Jeßnitz, Dessauer

Straße 58a (mz)