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Mühlentag Mühlentag: Flügel im Wind

Von Philipp Queitsch 29.05.2012, 17:39

Libehna/MZ. - In diesem Jahr konnte man Pfingsten bei strahlendem Sonnenschein genießen. Dies freute auch die Mitglieder des Mühlenvereins aus Libehna. Denn der Pfingstmontag ist gleichzeitig der deutsche Mühlentag, an dem in ganz Deutschland zahlreiche Mühlen ihre Pforten für die Besucher öffnen.

Die Bockwindmühle in Libehna tut dies in diesem Jahr nun schon zum 18. Mal. Um den Gästen einen besonders schönen Aufenthalt zu ermöglichen, konnte man neben der Besichtigung der Mühle auch wieder im Freien Platz nehmen und bei einem Stück Kuchen oder Leckereien vom Grill die Festatmosphäre um das im Sonnenlicht badende Gebäude genießen. Auch ein paar Traktorfreunde nutzten die Gelegenheit, um ihre extra für dieAusstellung polierten Maschinen aus vergangenen Tagen zu präsentieren.

Wer die erst zwei Jahre alte Treppe zum Eingang der Mühle hinaufstieg, wurde im ersten Raum schon vom Vorsitzenden des Libehnaer Mühlenvereins, Reiner Novotny, erwartet. Mit spannenden Geschichten über die fast zwei Jahrhunderte alte Mühle wusste er die Besucher zu fesseln. "Die Mühle wurde 1814 erbaut und somit feiern wir übernächstes Jahr den 200. Geburtstag", erklärte Novotny. Seit der Rekonstruktion Ende der 70er Jahre kümmert sich der Verein um die Instandhaltung des historischen Gebäudes.

"Es gibt eigentlich immer etwas zu tun an und in der Mühle", führt Novotny weiter aus. So mussten auch in den letzten Jahren einige Teile erneuert werden. Vor sieben Jahren wurden zum Beispiel die vier Flügel komplett erneuert. Durch diesen Aufwand und den Fleiß der Beteiligten ist die Mühle bis zum heutigen Tag funktionsfähig. "Es funktioniert alles genau wie früher bis hin zur Mehlherstellung", beschreibt Novotny den Ablauf vom Korn, über Schrot, bis zum fertigen Mehl.

Fachliche Hilfe erhalten die Helfer von Stefan Lander. Vor etwa 14 Jahren kam der Hallenser mit dem Fahrrad nach Libehna, um sich die historische Mühle einmal anzuschauen und blieb dem Verein bis heute als Fachmann erhalten. Er selber ist nach eigenen Angaben Hobby-Müller und ist in der Baubranche tätig. "Auch wenn er mittlerweile in Weimar wohnt, kommt er alle zwei Wochen hierher und sieht, was als nächstes zu tun ist", berichtet Novotny stolz.

Bei all den historischen Apparaturen, die liebevoll restauriert in neuem altem Glanz erscheinen, gerieten so manche Gäste regelrecht ins Schwärmen. "Wir besuchen am Mühlentag schon seit über zwölf Jahren verschiedene Mühlen in ganz Deutschland, weil es einfach interessant und schön ist, sich so etwas anzuschauen", erklärte Inge Böhme aus Helbra. Auch Annegret Bauer aus Biendorf teilte diesen Enthusiasmus. "Wir sind eigentlich spontan nach Libehna gekommen, weil wir etwas unternehmen wollten und nun bin ich froh, mal hier gewesen zu sein", erläuterte sie.

So waren bei fast 500 Besuchern sowohl die Veranstalter vom Mühlenverein Libehna, als auch die Gäste, die teilweise weit gereist waren, um die Bockwindmühle zu sehen, äußerst zufrieden mit dem sonnigen Pfingstmontag. Viele freuen sich schon auf den nächsten Mühlentag und das Jubiläum in zwei Jahren.