Mit «Drunk-Buster» alles verschwommen gesehen
Köthen/MZ. - Um Präventionsarbeit in den Schulen zu leisten, hat die BZgA aus diesem Grund einen neuen interaktiven Mitmachparcours rund um die Themen Tabak und Alkohol entwickelt. An fünf verschiedenen Stationen gilt es dabei, gemeinsam Lösungen zu entwickeln und nach Alternativen zu suchen.
Seit Dienstag macht der Parcours Station an der Ganztagsschule Rüsternbreite. Rund 300 Schülerinnen und Schüler der Köthener Sekundarschulen und der Hahnemannschule haben auch am Mittwoch noch Gelegenheit, sich über Genuss- und Konsumverhalten, Wirkung und Suchtpotenzial von Alkohol und Tabak zu informieren.
Beim "Drunk-Buster" setzten die Teilnehmer eine Brille auf, die ihre Wahrnehmung und Koordinationsfähigkeit einschränkte, vergleichbar mit einem Blutalkoholwert von 1,3 bis 1,5 Promille. Für viele Jugendliche war dies eine Erfahrung, die sie zum Nachdenken über das eigene Konsumverhalten anregte. "Alles war plötzlich verschwommen und doppelt. Schon erschreckend", berichtete Philipp Schmitt (15).
"Viele Jugendliche glauben, schon alles zum Thema Alkohol zu wissen. Die Realität zeigt jedoch, dass dies oftmals nicht der Fall ist", sagte Timo Krupp. Vor allem die Risiken, die der Alkoholkonsum mit sich bringt, werden gerade von jungen Leuten unterschätzt. "Es regt mich schon sehr zum Nachdenken an", gesteht die 14-jährige Marika Tarasiuk. Doch nicht nur der übermäßige Konsum von alkoholischen Getränken, sondern auch der Genuss von Tabak war Schwerpunkt des interaktiven Parcours. Herzinfarkt, Lungenkrebs und Zahnausfall, mögliche Folgen von Zigarettenkonsum, die nicht selten unterschätzt werden, wie auch Schülerin Lisa Kullak bestätigt. "Ich habe gar nicht gewusst, dass Rauchen zum Zahnausfall führen kann."
Es war eine Menge, was den Teilnehmern an den verschiedenen Stationen vermittelt wurde. "Wir wollen die Jugendlichen aber nicht belehren, sondern ihnen helfen", erklärte Projektmitarbeiter Heinz-Jürgen Vogelsang.
Alkohol- und Tabakkonsum - ein Thema, geht man nach den Aussagen der Jugendlichen an diesem Tag, über das sie bereits im Vorfeld der Veranstaltung ausreichend informiert gewesen sind. Dass dies jedoch in den meisten Fällen nicht so war, zeigte sich spätestens am Ende der fünf Stationen des Parcours.