Mit dreifacher Neun ins Eheglück
KÖTHEN/MZ. - Eine knappe halbe Stunde später, und der Bund fürs Leben war besiegelt. Danach ging es im mit Blumen geschmückten Auto zur Feier in den Gasthof nach Großpaschleben.
Kennengelernt haben sich die 21-jährige Kinderpflegerin und der 26-jährige Zimmerer, ein gebürtiger Köthener, in Altenburg. Nicht bei einer Party und nicht in einer Disko, sondern quasi auf der Straße. "Er war mit Freunden vor unserem Haus. Wir haben uns gesehen und sofort verstanden", erzählte Elisabeth Gräfe.
Zwischenzeitlich zogen die jungen Leute von Altenburg nach Köthen um. "Weil hier der größte Teil meiner Familie lebt", begründete Maik Gräfe. Der große Wunsch des jungen Paares: "Wir wollen zwei Kinder haben."
Während das Eheglück von Gräfes noch ganz frisch ist, gehören Sandra und Matthias Rakuschan aus Köthen gewissermaßen schon zu den "alten Hasen" unter den Eheleuten. Rakuschans feierten am Mittwoch ihre Rosenhochzeit. Seit genau zehn Jahren sind sie ein Paar. Und sie haben ihre Entscheidung bis heute nicht bereut. "Es läuft super", brachte es Matthias Rakuschan auf einen kurzen Nenner.
Anders als am Mittwoch, wo es in Köthen lediglich zwei Eheschließungen gab, verlief Rakuschans Hochzeitstag am 9.9.1999. Da herrschte in den Standesämtern Köthen, Aken und Gröbzig ausgesprochener Hochbetrieb. 18 Paare gaben sich damals das Ja-Wort, und bis auf eine Ausnahme fanden sich auch alle Jungvermählten einen Tag später in der Mitteldeutschen Zeitung wieder. Allerdings noch auf schwarzweiß Fotos, das bunte MZ-Zeitalter begann später.
"Wir haben damals in der Gartensparte Zollhaus gefeiert. Ein paar Tage danach haben wir unsere Flitterwochen in Österreich verbracht", erinnerte sich Matthias Rakuschan, der jetzt 36 Jahre alt ist und bei der Köthener Lebenshilfe als Betreuer arbeitet. Seine Ehefrau Sandra ist 34 Jahre alt und in einer Vollstreckungsabteilung für mehrere Krankenkassen tätig. Jessica, die Tochter des Paares, ist inzwischen elf Jahre alt und bereitet ihren Eltern viel Freude.
"Ja, die Zahlenkombination war für uns schon ein Grund, am 9.9.1999 zu heiraten", erzählte Matthias Rakuschan. Auf dieses Datum gedrängt habe aber vor allem seine Frau. Sie wollte den ehelosen Zustand beenden. "Wir waren ja vorher schon sieben Jahre zusammen", sagte er.
Ihre Rosenhochzeit haben die Köthener bereits vergangenen Sonntag gefeiert, sehr elegant bei einem Gala-Menü in einem Spitzenrestaurant mit Fünf-Sterne-Koch in Berlin. Das verdankten Rakuschans einer Aktion der Zeitschrift "Super-Illu". Die Redaktion suchte bundesweit Paare, die am 9.9.1999 geheiratet hatten. Sandra und Matthias Rakuschan bewarben sich und konnten mit weiteren 46 Ehepaaren aus ganz Deutschland ihr zehntes Ehejubiläum feiern. "Es war ein wunderschöner Tag in Berlin", sagte Matthias Rakuschan.
Trotz der vorgezogenen Feier versäumte er aber nicht, seine Frau am Mittwoch mit einem Strauß Rosen zu erfreuen. "Sie liebt diese Blumen über alles."