1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Köthen
  6. >
  7. Mit der Liebe zum Detail: Mit der Liebe zum Detail: Erich Beyer aus Piethen baut Miniatur-Dampfmaschinen

Mit der Liebe zum Detail Mit der Liebe zum Detail: Erich Beyer aus Piethen baut Miniatur-Dampfmaschinen

Von Maximilian Mühlens 30.07.2017, 09:06
Erich Beyer (rechts) präsentiert seine Modelle gerne einem Publikum - wie hier beim vergangenen MZ-Ferientag in Piethen.
Erich Beyer (rechts) präsentiert seine Modelle gerne einem Publikum - wie hier beim vergangenen MZ-Ferientag in Piethen. Heiko Rebsch

Piethen - Mit Argusaugen beobachtet Erich Beyer seine kleinen, selbstgebauten Modelle. Alle sind in Bewegung. Während bei einem Modell eine Säge bedient wird, tuckert eine Eisenbahn munter herum, ein Karussell bewegt sich und zwei Zimmerspringbrunnen spritzen ohne Unterlass einen feinen Wasserstrahl in die Höhe.

Mit einer kleinen Spritze geht Beyer immer wieder um seinen großen Ausstellungstisch beim MZ-Ferientag in Piethen herum und ölt mit dieser seine kleinen Modelle. „Das ist wichtig, damit sie auch weiterhin rund laufen“, erklärt der Rentner.

Blickt man nur schnell auf den Tisch mit den Modellen, so erfreut man sich an der Funktionsweise der Modelle - schaut man aber genauer hin, so entdeckt man etwas Besonderes. Die Modelle hat Beyer nämlich aus alten Konservendosen gebaut und dabei handwerkliches Geschick bewiesen.

Ein Teelicht treibt viele der Modelle an

Die Modelle sind nicht nur professionell gebogen, sondern auch verarbeitet. Bei einem Lkw hat er beispielsweise die Schraubdeckel von Saftflaschen als Räder verwendet. Mit Hilfe eines Stirling-Motors, den Beyer mit einem einfachem Teelicht antreibt, kann der Lkw sogar fahren.

Es sind vor allem die Materialien, mit denen Erich Beyer seinen vielen Standbesucher in Piethen begeistert. „Das waren mal Konserven? Toll!“, hört man immer wieder. Seit seiner Kindheit baut Beyer Modelle - über die Jahre ist sein Hobby immer professioneller geworden.

Viele seiner Modelle tragen sogar eine Plakette mit Beyers Namen. Sein Beruf als Landmaschinen- und Traktorenschlosser hat natürlich dazu beigetragen, dass ihm so manche Schwierigkeit beim Tüfteln leicht gefallen ist.

Besonders stolz ist Beyer aber auf seine selbstgebauten Zimmerbrunnen

„Es gab eine Phase, da habe ich es verstecken wollen, dass es sich bei dem Grundmaterial um Konserven handelt“, so Beyer. Damals malte er die Modelle an und gab ihnen ein anderes Aussehen. „Das kam bei vielen aber nicht gut an - sie wollten die Konserven sehen“, erklärt der Rentner mit einem Lachen im Gesicht.

Ganz besonders stolz ist Beyer aber auf seine selbstgebauten Zimmerbrunnen. Als Vorlage dienten ihm große Modelle einer Zwickauer Firma, die damals vor allem bei der feineren Gesellschaft hoch im Kurs waren.

„Die waren damals unbezahlbar“, so Beyer. Er baute sich also selber einen und erfreut sich noch heute an dem sprudelnden Brunnen. Lässt die Brennkraft des Teelichtes allerdings nach, sprudelt der Brunnen auch nicht mehr... (mz)