1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Köthen
  6. >
  7. Missverständnis um das Kuhfest: Missverständnis um das Kuhfest: Historisches Markttreiben für 2017 vom Tisch

Missverständnis um das Kuhfest Missverständnis um das Kuhfest: Historisches Markttreiben für 2017 vom Tisch

Von Sylke Hermann 06.05.2017, 07:00
Das Kuhfest im vergangenen Jahr.
Das Kuhfest im vergangenen Jahr. Heiko Rebsch

Köthen - Haben Köthens Oberbürgermeister Bernd Hauschild und Verena Schiffner, die Vorsitzende der Werbegemeinschaft für die Bachstadt Köthen, aneinander vorbei geredet? Hat der eine nicht zugehört, was der andere wollte?

Es geht um das 25. Köthener Stadt- und Kuhfest Anfang September. Veranstaltet wird es traditionell vom Karnevalsverein Kukakö. Und daran will auch niemand etwas ändern. Der OB nicht, und die Werbegemeinschaft auch nicht. Aber einbringen woll(t)en sie sich.

Hauschild wollte mehr Vereine in das Kuhfest einbinden

„Das Ganze begann im Mai 2016“, schildert Hauschild der MZ. Damals habe er gegenüber dem Kukakö den Wunsch geäußert, mehr Vereine zum Stadtfest einzubinden.

Er, der OB, hätte sich zum Bespiel entlang der Schalaunischen Straße bunte sportliche Wettkämpfe vorstellen können. Nicht als Konkurrenz zum Festgeschehen am Schloss, aber in Ergänzung dessen. Damit wäre nach seiner Einschätzung auch den Innenstadthändlern geholfen.

Von kleinen Patenschaften war die Rede - zwischen den Vereinen und dem Geschäft, vor dessen Tür man womöglich stehe. Und abends hätte man dann am Schloss die Pokale übergeben. Der Kukakö, so berichtet Hauschild, fand die Idee top.

Idee eines historischen Marktes

Bis dato sei dem Oberbürgermeister nicht klar gewesen, dass auch die Werbegemeinschaft für das erste Septemberwochenende Pläne verfolgte. Auch dort wollte man nie eine Konkurrenz zum Stadt- und Kuhfest aufbauen, sagt Verena Schiffner. „Wir wollten uns einbringen.“

Die Idee eines historischen Markttreibens wurde geboren. Irgendwann im Herbst 2016. Der Holzmarkt, war man sich in der Händlergemeinschaft einig, würde fürs Erste vollends genügen.

Anfang des Jahres nun sollten die Pläne konkretisiert werden. Es gab ein Treffen im Rathaus mit dem OB, mit der Köthen Kultur und Marketing GmbH (KKM). Im Mai wollte man sich erneut zusammensetzen, dann auch mit dem Kukakö.

„Straße der Geschichte(n)“ für 2018 geplant

Zwischenzeitlich hatte die Werbegemeinschaft bei der Stadt den Antrag auf eine Sondernutzung des Holzmarktes gestellt; vom 1. bis zum 4. September, wie Bernd Hauschild jetzt weiß. Was ihn nachträglich noch stärker irritiert: „Ich habe immer gesagt, ich will keine Konkurrenz zum Stadt- und Kuhfest.“

Nun ist das Thema ohnehin vom Tisch. Denn das historische Markttreiben, die „Straße der Geschichte(n)“ ist vom Tisch. Für 2017. Im kommenden Jahr will man die Idee unbedingt umsetzen. Die Werbegemeinschaft will das, und die Stadt will das auch.

Händlern musste abgesagt werden

Verena Schiffner spricht von einem Missverständnis in der Kommunikation mit der Stadt. Und obwohl schon mehr als 30 Akteure, sagt die Chefin der Händlergemeinschaft, in die Vorbereitungen eingebunden gewesen seien, ist man von der Absage nicht enttäuscht, traurig schon.

„Letztlich ist es doch egal, ob es einen historischen Markt oder sportliche Wettkämpfe in der Stadt gibt. Hauptsache, den Besuchern wird ein unterhaltsamer Tag geboten.“

Zu wenig Teilnehmer für sportliche Wettkämpfe

Die Werbegemeinschaft will Hauschilds Idee nun nach besten Kräften unterstützen; am ersten Samstag im September die Geschäfte zum Beispiel länger öffnen. Nur hat der OB ein unerwartetes Problem: Der Zuspruch fehlt.

Bisher hätten sich nur vier Teilnehmer gemeldet: die Keethner Spitzen, der Jugendklub Martinskirche, der Angel-Club 66 und der PSV. Zu wenig für eine sportlich aktive Meile in der Fußgängerzone, weiß Hauschild.

Bei der KKM, die die Aktivitäten organisieren soll, rät man der Stadt, noch ein paar Tage abzuwarten. Das will Hauschild gern tun. Und hofft, dass sich die Idee doch noch umsetzen lässt. (mz)