Lotto-Laden Lotto-Laden: Petra Raschke liebt Kontakt zu Kunden

Aken - Der Bus hängt hinter ihr im Großformat an der Wand und erinnert die Chefin an jene Zeiten, da es in Aken noch Raschke-Reisen gab. Das ist Geschichte: „Das war unser letzter“, erzählt Petra Raschke; ihr letzter Reisebus. „Mein Mann ist Fahrer mit Leib und Seele und wollte sich verwirklichen; es ist nicht unsere Art, zu Hause zu sitzen und nichts zu tun.“ Also starteten sie mit Raschke-Reisen und einer eigenen, wenn auch kleinen Fahrzeugflotte durch. Im Laden in der Meisterstraße verkaufte die heute 56-Jährige die Reisen, und ihr Mann fuhr durch die Weltgeschichte. Seit der Wende.
Bis heute ist Petra Raschke mit einem kleinen Laden in Aken selbstständig. Ein Schritt, den sie nie bereut hat, auch wenn es für Unternehmer, wie sie weiß, „Hochs und Tiefs“ gibt.
Bis 2007 behielt sie den Laden in der Meisterstraße, Quelleshop und gleichzeitig ein kleines Reisebüro. Dann die Chance, in die Köthener Straße umzuziehen. „Als Herr Bormann altersbedingt aufhörte, ergab sich die Gelegenheit.“ Ihre Schwester, Kundin in Bormanns Laden, wo es Schreibwaren und Zeitungen gibt und die Kunden Lotto spielen können, soll dem Besitzer gesagt haben, dass sie einen Nachmieter wüsste. „Binnen einer Woche haben wir das gemanagt - bis hin zum Umzug.“
Zehn Jahre in der Köthener Straße 35
Heute lacht Petra Raschke, die in Susigke zu Hause ist, über die Eile. „Ob ich das heute noch mal so machen würde?“ Ohne über den Standortwechsel nachzudenken. Ohne zu planen. Sie bezweifelt es. Doch es ist der richtige Schritt. Gerade ihre älteren Kunden würden es schätzen, mitten in der Stadt Lotto spielen zu können, ihre Zeitung zu bekommen, Glückwunschkarten, Briefmarken, Eintrittskarten für Veranstaltungen in Aken; und ein paar Reisen für ausgewählte Anbieter verkauft Petra Raschke auch noch, allerdings „längst nicht mehr so viele wie früher“.
Mittlerweile ist sie - unterstützt von „meinen beiden wunderbaren Kolleginnen“ - zehn Jahre in der Köthener Straße 35 mit ihrem Geschäft ansässig. Nicht selten steht die gelernte Köchin, die zu DDR-Zeiten die Belegschaft von Orbita Plast in Osternienburg beköstigt hat, von acht Uhr morgens bis 18 Uhr im Laden. Sie tut es gern. „Ich liebe den Kontakt zu meinen Kunden. Ich muss immer in Bewegung sein“, sagt sie. Und: „Der Laden ist mein Lebenswerk.“
(mz)