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Liebe und gute Hausfreunde Liebe und gute Hausfreunde: Köthener beobachtet mit Fotofallen Tiere in seinem Garten

Von Helmut Dawal 14.07.2018, 12:00
Prof. Johannes Kardos beobachtet mit Fotofallen das nächtliche Treiben auf seinem Grundstück und speichert die Aufnahmen im Computer.
Prof. Johannes Kardos beobachtet mit Fotofallen das nächtliche Treiben auf seinem Grundstück und speichert die Aufnahmen im Computer. Helmut Dawal

Aken - „Wir wohnen dort, wo sich die Füchse gute Nacht sagen.“ So beschreibt Prof. Johannes Kardos mit einem Lächeln im Gesicht die Lage seines Wohnhauses in der Obselauer Siedlung zwischen Aken und Kühren. Der Zaun seines Anwesens grenzt an einen Feldweg, dahinter steht ein Maisfeld.

Und dass sich die Füchse bei Kardos tatsächlich gute Nacht sagen, kann er nahezu täglich beweisen. Der promovierte Verfahrenstechniker und Experte für Anlagensicherheit hat Anfang Mai zwei Wildkameras in Betrieb genommen, an der auch regelmäßig Meister Reinicke vorbeihuscht.

Im Frühjahr entdeckte Kardos in seinem Garten ein angeknabbertes Elektrokabel der Außenbeleuchtung und grübelte, welches Tier das wohl gewesen sein könnte. Und dann war da noch die Frage, die ihm seine Frau Anni stellte: „Von welchem Tier stammen diese Exkremente auf unserer Terrasse? Das kann unmöglich eine Katze gewesen sein.“

Zwei Fotofallen stehen im Garten von Prof. Johannes Kardos

Damit war die Neugier von Johannes Kardos endgültig geweckt. Und da er als Wissenschaftler den Dingen stets gründlich nachgeht, entschloss er sich, zwei Wildlife-Kameras, auch Fotofallen genannt, anzuschaffen.

„Ich habe vorher im Internet recherchiert und mich für ein Modell entschieden, das von Förstern und Tierbeobachtern gute Bewertungen erhalten hat.“ Eine Kamera hat einen festen Standort, die andere wird mal hier und mal da aufgehängt.

Die Fotofallen können je nach den Lichtverhältnissen Farb-, Schwarz-Weiß- und Infrarotaufnahmen als Fotos oder Videos machen. Sie zeigen, dass des Nachts auf dem Grundstück ein ständiges Kommen und Gehen herrscht. Da ist zunächst der schon erwähnte Fuchs, der unter dem Zaun hindurchschlüpft, über das Grundstück läuft und es auf der anderen Seite wieder verlässt.

Katzen, Waschbären und Marder schauen im Garten von Prof. Johannes Kardos regelmäßig vorbei

Katzen gehören ebenfalls zu den nächtlichen Besuchern. Auch der Waschbär schaut regelmäßig vorbei. „Wie sich später zeigte, ist es eine Waschbärmutti, zu deren Gefolge drei Jungtiere gehören“, berichtete Kardos. Und dann kommt noch ein recht schlankes Tier mit einem recht langen Schwanz - laut Kardos ein Steinmarder.

„Diese Tiere sind zu lieben, guten Hausfreunden geworden“, sagt Johannes Kardos, wohl wissend, dass speziell der Waschbär in der Region eine Plage darstellt. Auf Kardos’ Grundstück hat der Waschbär aber noch keinen Schaden angerichtet wie auch die anderen Tiere nicht, von Kotspuren mal abgesehen.

„Sie nehmen sich Zeit, beschnuppern das Gelände und gehen wieder. Ich habe keinen Anlass, in irgendeiner Weise gegen die Tiere einzuschreiten. Ich locke sie auch nicht mit Futter an“, berichtete der Professor.

Kardos legt für jedem Tag in seinem Computer einen Ordner an mit Fotos und Videos an

Sporadisch erfolgen die Beobachtungen nicht, sondern täglich. Kardos legt an jedem Tag in seinem Computer einen Ordner an, in dem Fotos oder Videos der nächtlichen Besucher gespeichert werden. In aller Regel kommen die Tiere nach Mitternacht zwischen ein und zwei Uhr vorbei, manchmal auch schon gegen 22 Uhr.

In der Nacht selbst aufgelauert hat Johannes Kardos den Tieren noch nicht. Er will aber demnächst mal einen Versuch unternehmen, die Tiere im Garten zu beobachten. (mz)

Eine Waschbärenmutti mit zwei Jungen im Gefolge marschiert in der Nacht über das Grundstück von Familie Kardos in Aken.
Eine Waschbärenmutti mit zwei Jungen im Gefolge marschiert in der Nacht über das Grundstück von Familie Kardos in Aken.
Kardos
Eine Fotofalle
Eine Fotofalle
Dawal