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Langstreckenlauf fast geschafft Landkreis Anhalt-Bitterfeld unterstützt Sanierung der Kirche Radegast mit 12.000 Euro

Von Helmut Dawal 12.06.2021, 09:00
 Landrat Uwe Schulze (li.) überreicht den Förderbescheid an Ralf Schuldt, den Vorsitzenden des Gemeindekirchenrates. Mit 12.000 Euro,  beschlossen durch den Kreistag, unterstützt der Kreis die Sanierung der Kirche in Radegast.
Landrat Uwe Schulze (li.) überreicht den Förderbescheid an Ralf Schuldt, den Vorsitzenden des Gemeindekirchenrates. Mit 12.000 Euro, beschlossen durch den Kreistag, unterstützt der Kreis die Sanierung der Kirche in Radegast. (Foto: Helmut Dawal)

Radegast - Die Kirchengemeinde Radegast/Zehbitz ist mit der Sanierung ihrer Kirche in Radegast auf die Zielgerade eingebogen.

Seit wenigen Tagen haben die Handwerker im Inneren des Gotteshauses wieder das Sagen. Mitarbeiter des Malerbetriebs Panzner aus Weißandt-Gölzau versehen die Decke sowie Wände und Sitzbänke mit einem neuen Anstrich. Elektriker der Firma Elektro Kresner aus Osternienburg erneuern die Stromleitungen. Und dann warten noch vier neue Kirchenfenster, gestaltet vom Glaskünstler Thomas Kuzio, auf ihren Einbau.

Nicht zuletzt fließen Eigenmittel der Evangelischen Landeskirche Anhalts und der Kirchengemeinde von zusammen 69.011,75 Euro in das Projekt

Auch die Finanzierung der letzten Sanierungsetappe steht. Am Mittwochnachmittag brachte Landrat Uwe Schulze (CDU) den Förderbescheid des Landkreises Anhalt-Bitterfeld vorbei. Mit 12.000 Euro, beschlossen durch den Kreistag, unterstützt der Kreis das Vorhaben. Weitere 80.000 Euro kommen von Regio Sachsen-Anhalt, einem Programm des Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr.

Nicht zuletzt fließen Eigenmittel der Evangelischen Landeskirche Anhalts und der Kirchengemeinde von zusammen 69.011,75 Euro in das Projekt. Unterm Strich sind es 161.011,75 Euro, die für diese letzte Etappe ausgegeben werden. Es war ein Langstreckenlauf, den die Kirchengemeinde für die Modernisierung und Verschönerung der Radegaster Kirche absolviert hat. Das machte Pfarrerin Anke Zimmermann deutlich, die auf die einzelnen Etappen einging.

„Jetzt fehlen nur noch das Mittelschiff und die Fenster, dann sind wir rum“

Im Jahr 2009 wurde die Winterkirche eingerichtet. „Das war der Anfang vom Umbau der Kirche“, sagte sie. 2011 sei der Altarraum gefolgt, wo die ersten drei Fenster von Thomas Kuzio eingebaut wurden, später dann das Querschiff.

Die Chorfenster wie alle anderen Fenster der Radegaster Kirche tragen die Handschrift des Glaskünstlers Thomas Kuzio.
Die Chorfenster wie alle anderen Fenster der Radegaster Kirche tragen die Handschrift des Glaskünstlers Thomas Kuzio.
(Foto: Helmut Dawal)

„Jetzt fehlen nur noch das Mittelschiff und die Fenster, dann sind wir rum“, äußerte die Pfarrerin. Ursprünglich sollte Kuzio die Chorfenster der Köthener Jakobskirche gestalten. Seine Entwürfe fanden wohl nicht so recht den Gefallen der dortigen Gemeinde. Der Köthener Architekt Dietmar Sauer stellte daraufhin dem Glaskünstler die Radegaster Kirche vor. Hier konnte Kuzio überzeugen und entwarf neue und moderne Fenster, die sich von den vorhandenen, eher langweilig und einfallslos wirkenden Glasscheiben wohltuend abheben.

Bis zum Spätherbst, so das Ziel, soll die letzte Sanierungsetappe abgeschlossen werden

Ist die Sanierung beendet, tragen alle 15 Fenster der Radegaster Kirche die Handschrift des in Mecklenburg-Vorpommern lebenden Künstlers. „Es wird seine erste komplette Kirche“, bemerkte Anke Zimmermann. In diesem besonderen Merkmal sieht Landrat Uwe Schulze eine Chance. „Vielleicht ist das in 50 oder 100 Jahren die Sehenswürdigkeit der Radegaster Kirche“, äußerte Schulze.

„Danke, das hilft uns wirklich weiter.“ Mit diesen Worten nahm Ralf Schuldt, der Vorsitzende des Gemeindekirchenrates, den Förderbescheid des Landkreises entgegen. Bis zum Spätherbst, so das Ziel, soll die letzte Sanierungsetappe abgeschlossen werden. Gänzlich zufrieden wird man dann aber noch nicht sein. Die Orgel in der Kirche hat eine Renovierung nötig. Und der Platz vor der Kirche wartet auch darauf, ordentlich befestigt zu werden, nannte Pfarrerin Zimmermann zwei Dinge, die ihr am Herzen liegen. (mz)