Land und Leute Land und Leute: Schornsteinfeger Daniel Börner bekommt silbernen Meisterbrief

Köthen - Eigentlich kam nie etwas anderes für Daniel Börner in Frage, als Schornsteinfeger zu werden. Schon sein Vater Fritz Börner arbeitete in diesem Handwerksberuf. „Auch ich habe bei meinem Vater gelernt“, erzählt der Köthener.
Anschließend qualifizierte er sich zum Schornsteinfegermeister und bewarb sich später als Bezirksschornsteinfeger. 1994 machte sich er sich selbstständig und betreibt heute neben seiner „Kehrcompany“ ein Ofenstudio. Derzeit beschäftigt der 48-Jährige einen Schornsteinfegergesellen und einen Auszubildenden.
Kreishandwerkerschaft ehrt Schornsteinfeger Daniel Börner
Am Sonntagvormittag wurde der Schornsteinfegermeister gemeinsam mit weiteren Handwerksmeistern mit dem silbernen Meisterbrief geehrt. In feierlichem Rahmen lud die Kreishandwerkerschaft Anhalt Bernburg-Köthen alle Anwärter in das große Oktoberfestzelt auf dem Köthener Marktplatz ein. Der Termin wurde nicht zufällig gewählt.
Denn erst in der Woche zuvor fand der Tag des Handwerks statt, erklärte Sylvia Richter von der Kreishandwerkerschaft. Schon im vergangen Jahr habe sie die feierliche Vergabe der Silbernen Meisterbriefe beantragt. Diese werden nach 25-jährigem Meisterjubiläum vergeben.
Warum Daniel Börner Schornsteinfeger werden wollte
Schornsteinfegermeister Daniel Börner wird diesem Stück einen ehrenvollen Platz direkt neben seinem Meisterbrief im Büro geben. Die Wahl zu diesem Beruf habe er nie bereut. Denn die damit verbundene Freiheit sei für ihn wichtig. Eine Arbeit in irgendeiner Werkhalle wäre für ihn undenkbar. Dabei sei die Tätigkeit hoch oben auf den Dächern manchmal auch ziemlich abenteuerlich. Gerade zu DDR- Zeiten habe es viele kaputte Dächer gegeben.
Inzwischen, so erzählt der Köthener weiter, habe sich die Arbeit eines Schornsteinfegers gewandelt. Das klassische Kaminkehren ist nur ein kleiner Teil seiner Arbeit geworden. Neue Technologien etwa in Sachen Umweltschutz seien auch in diesem Gewerk auf dem Vormarsch.
Bekanntlich sind Schornsteinfeger in ihrer schwarzen Berufsbekleidung mit Zylinder auch stets als Glücksbringer unterwegs. Wenn man über ihre schwarze Kluft streift, habe man Glück, heißt es. „Meistens verbinden die Leute das mit einem Lottogewinn“, erzählt Daniel Börner seine Erlebnisse. (mz)