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Köthener OB-Kandidat Bernd Hauschild Köthener OB-Kandidat Bernd Hauschild: Der Kümmerer

Von Katrin Noack 16.02.2015, 09:57
Bernd Hauschild
Bernd Hauschild Heiko Rebsch Lizenz

Köthen - „Wenn du nicht vorne dran stehst, passiert nichts“, sagt Bernd Hauschild. Und weiß wohl, dass für ihn das Gegenteil gilt. Zum Beispiel beim Angelclub 66 am Güterseeweg. 2008 wurde er Mitglied, später Jugendleiter, nun ist er Vereinsvorsitzender. Als er dort hinkam, sei wenig losgewesen - auch bei der Jugend. „Da muss ich mich kümmern“, dachte der Köthener damals. Nun sind über 80 Jugendliche beim AC 66 aktiv, unter ihnen einige Landesmeister. Hauschild motiviert die Vereinsmitglieder, sie bringen das Gelände in Schuss und planen 2016 ein großes Fest zum 50. Jubiläum.

Zusammen mit der Familie entschieden

Sich kümmern, das will Bernd Hauschild künftig auch in Köthen. Der 54-Jährige kandidiert für die SPD für das Amt des Oberbürgermeisters. Er hat dabei die Unterstützung seines Amtsvorgängers Kurt-Jürgen Zander. Der hat ihn vor eineinhalb Jahren in den Ortsverein der Sozialdemokraten geholt. „Ich war lange Sympathisant mit der SPD“, erklärt Hauschild. Die Annäherung erfolgte schrittweise, lange saß er als sachkundiger Einwohner im Stadtrat. Als es dann um die Kandidatur ging, auch da kam von Zander der Vorschlag. Entschieden hat die Familie. „Sie muss dahinterstehen, denn bei dem Amt gehen Beruf und Familie ineinander über“, weiß der in Halberstadt im Harzvorland Geborene. Eltern, Ehefrau und die Kinder diskutierten lange mit dem Kandidaten in spe und plädierten für „Ja“.

Bernd Hauschild wurde 1960 in Halberstadt im Harzvorland geboren. Als 19-Jähriger zog er mit den Eltern nach Köthen in die Rüsternbreite. 1986 wurde er Bürgermeister von Löbnitz an der Linde, 1990 Hauptamtsleiter und stellvertretender Bürgermeister in Gröbzig. Er absolvierte nebenberuflich ein zweites Studium an der Verwaltungsakademie Halle. Seit 1996 ist er Beamter. In der Stadt Südliches Anhalt ist er seit 2008 Stadtoberamtsrat.

Der Köthener ist verheiratet und hat zwei Kinder. In der Freizeit angelt er, hält sich mit Joggen fit und läuft Marathon. Gern betätigt er sich auch handwerklich.  

Bei einem Wahlerfolg bliebe der Verwaltungsbeamte fachlich in seinem Element. Zwar hat Hauschild einmal Maschinenbau studiert, entschied sich aber schnell für den Weg in die Verwaltung. Schon einmal war er Bürgermeister, von 1986 bis 1990 im damals eigenständigen Löbnitz an der Linde. Später trug er Verantwortung als stellvertretender Bürgermeister in Gröbzig, dann als Kämmerer in der Verwaltungsgemeinschaft Anhalt Süd. Heute ist er in der Einheitsgemeinde Stadt Südliches Anhalt Bau- und Ordnungsamtsleiter und übt das Amt mit Beharrlichkeit aus. Wenn im Stadtrat ein Abgeordneter hitzig ein Bauvorhaben kritisiert, antwortet Hauschild ruhig, sachlich und bestimmt. „Es macht mir Spaß, mit Leuten zu arbeiten“, urteilt er über sein Amt. Er könne sich um die Sorgen der Bürger kümmern. Und in seinem Amt sogar sein bauliches Interesse einbringen.

Gestaltete Freiflächen mit Bänken und Grillecken

Das will er in Köthen fortsetzen. Seine Themen sind Wirtschaft, Senioren, Sportvereine und die Rüsternbreite. In dem Viertel am Südrand von Köthen hat er als Jugendlicher gelebt und weiß, so sagt er, um die Sorgen der vielen dort lebenden Rentner. Gestaltete Freiflächen mit Bänken und Grillecken schweben dem SPD-Mann vor. Und ein Wochenmarkt, denn der Weg in die Stadt ist für viele Anwohner beschwerlich. „Es gibt viel Zuzug von Senioren aus dem ländlichen Raum“, hat er festgestellt.

Für den ehemaligen Kämmerer liegt aber auf der Hand: Köthen pulsiert nur, wenn die Wirtschaft funktioniert. Der Bau der B 6n müsse schnell bis zur A 9 vorangetrieben werden, zudem müsse ein neues Industriegebiet entstehen, wo die neue B 6 auf die B 183 trifft. Zugleich müsse aber geschaut werden, dass bestehende Gewerbeflächen gut genutzt werden. Auch die Wirtschaftsförderung und das Marketing Köthens will Hauschild ausbauen. „Ich habe mit Betrieben gesprochen, wo die Nöte sind“, berichtet der Kandidat dazu.

Ob es um sein mögliches neues Amt oder den Wahlkampf geht: Bernd Hauschild ist gut vorbereitet. Sogar mit dem Repräsentieren als OB hat er sich auseinander gesetzt. Das sei für ihn zwar ungewohnt, aber „das ist eine Aufgabe, die dazu gehört und ich freue mich darauf“. Und sogleich schildert er, wie er sich in Interviews genau analysiert und daran arbeitet. Mit Beharrlichkeit nähert sich der Kandidat der Wahl. Für den Fall, dass er gewählt wird, hat er Vorsorge getroffen. Die Vereinsarbeit „werde ich ein bisschen nach hinten stellen“. Beim Angelclub 66 bleibt er aber weiter am Ball. (mz)